Keine Narrenmärsche, keine großen Versammlungen, kein gemeinsames Essen: Die Corona-Pandemie macht auch vor dem 11.11. nicht Halt. Trotzdem lassen sich die Narren die Stimmung nicht vermiesen und disponieren um.

Schlier - Pünktlich zum 11.11. wollen sich einige Zünfte in Baden-Württemberg auf die schwäbisch-alemannische Fastnacht einstimmen. Die Vorbereitungen für die fünfte Jahreszeit finden unter Corona-Bedingungen statt. Der Teil-Lockdown habe viele Vorhaben ausgebremst, sagte der Sprecher der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, Volker Gegg. Versammlungen und andere kleinere Aktionen werde es per Videoschalte geben, Narrenmärsche seien nicht geplant.

 

In Schlier (Landkreis Ravensburg) etwa ist für Mittwochabend ein Video-Fasnetsauftakt geplant, wie der dortige Zunftmeister Gisbert Eyth erklärte. Er will sich in einer Online-Ansprache an die Mitglieder der Narrenzunft Teufelsbraut wenden. Die Tettnanger Narren feiern den Fasnetsauftakt seit rund 70 Jahren mit einem gemeinsamen Curry-Essen, dem traditionellen Indischen Grabmahl. Das gebe es in diesem Jahr „to go“, erklärte ein Sprecher.

Prinzenpaare werden online ausgerufen

Die Narren in Ochsenhausen (Landkreis Biberach) wollen online ihre neuen Prinzenpaare ausrufen. „Mit dem Wissen um das Risiko und unter Einhaltung aller gültigen Bestimmungen, möchten wir trotzdem versuchen ein alternatives Programm zu gestalten“, schreibt die Karnevalgesellschaft-Narrenzunft Ochsenhausen auf ihrer Webseite. In Gengenbach (Ortenaukreis) wird der elfköpfige Narrenrat neu gewählt mit anschließender Videokonferenz der Narren.

Die Fastnacht im Südwesten ist vorwiegend traditionell geprägt. Die Narren verkörpern meist Figuren aus der Dorf- und Stadtgeschichte sowie Fabelwesen und Tiere. Zum „Häs“ tragen sie oft kunstvoll geschnitzte Masken. An einigen Orten sind aber auch Einflüsse des rheinischen Karnevals spürbar - mit Figuren wie Prinz und Prinzessin oder Tanzgarde.

Richtig los geht es mit der schwäbisch-alemannische Fastnacht traditionell ab dem Dreikönigstag (6. Januar). „Wir fiebern mit einer Träne im Auge der Fasnet entgegen“, sagte Narrenzünfte-Sprecher Gegg.