Von diesem Dienstag an müssen sich die Autofahrer im Bereich der Esslinger Adenauerbrücke auf eine neue Verkehrsführung einstellen. Das ist der Auftakt für das nun beschlossene Maßnahmenpaket zur Optimierung des Verkehrsflusses in der Stadt.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Autofahrer aufgepasst: Bereits von diesem Dienstag, 9. April, an müssen sie sich umstellen. Wer bisher von Oberesslingen nach Plochingen fahren wollte, hat die Adenauerbrücke überquert und sich an deren Ende auf die Linksabbiegespur in Richtung Sirnau und Bundesstraße 10 eingeordnet. Doch diese Option gibt es jetzt nicht mehr.

 

Denn im Vorgriff der in der kommenden Woche beginnenden Bauarbeiten auf der Zollbergsteige versucht die Stadt, den Knotenpunkt Adenauerbrücke zu entlasten. Wie gemeldet, muss die Zollbergstraße wegen Hangrutschungen voraussichtlich für weitere fünf Monate voll gesperrt werden. Deshalb wird der Verkehr, der bisher über die Vogelsangbrücke und die Zollbergstraße in Richtung Ostfildern und Berkheim unterwegs war, auf die Adenauerbrücke und die Aufstiegsstraße ausweichen.

10 000 Autos werden täglich zusätzlich über die Brücke rollen

Eine Verkehrssimulation hat ergeben, dass zu den schon heute 35 000 Autos und Lastwagen, die die wichtige Querung vom Schurwald hinauf zu den Fildern und zur Autobahn täglich nutzen, während der Bauzeit am Zollberg 10 000 weitere Fahrzeuge hinzukommen werden. Eine solche Belastung kann der Verkehrsknoten Adenauerbrücke unter den gegebenen Umständen jedoch nicht verkraften. Deshalb wird nun die Linksabbieger- in eine Geradeausspur umgewandelt, damit der Verkehr zweispurig auf die Aufstiegsstraße geleitet werden kann.

Wer nach Plochingen will, wird weiträumig durch Oberesslingen und das Industriegebiet Neue Neckarwiesen in Richtung Dieter-Roser-Brücke umgeleitet. Von dort kann man dann auf die B 10 auffahren.

Das Verkehrschaos soll vermieden werden

Die bis Ende 2020 geplante Sperrung der Linksabbiegespur ist nur eine von 17 Maßnahmen des Pakets zur Optimierung des Verkehrsflusses, die der Gemeinderat am Montag mit großer Mehrheit verabschiedet hat. Damit will die Verwaltung die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die unvermeidbaren Großbaustellen in der Stadt nicht zu einem Verkehrschaos führen. Unter anderem müssen in den kommenden zwei Jahrzehnten drei Neckarbrücken durch Neubauten ersetzt werden. Aktuell beschäftigt die Anfang 2020 drohende 15-monatige Vollsperrung der Geiselbachstraße als wichtigste Verbindung in den Esslinger Norden die Verkehrsplaner.

Um vor allem den öffentlichen Nahverkehr am Laufen zu halten, plant die Stadt die Einrichtung von Busspuren zwischen dem Kreisverkehr Rotenackerstraße und der unteren Mülbergerstraße sowie auf der Augustiner- und Berliner Straße. Die Hoffnung: Wenn Busse auf eigenen Spuren an den Staus vorbeifahren, könnte sich mancher Autofahrer überlegen, in Zukunft sein Auto daheim stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen. Auch der Busverkehr vom Schurwald soll mithilfe einer Busschleuse am Hohen Stich oberhalb von Oberesslingen beschleunigt werden.