Der TSV Münchingen erreicht im Bezirksliga-Spitzenspiel gegen den TV Pflugfelden nur ein 0:0. Die Spvgg Warmbronn kassiert innerhalb kürzester Zeit drei Gegentore.

Nur zwei Punkte haben die sechs Mannschaften des Altkreises Leonberg am 23. Spieltag geholt. Immerhin gelang es dem Tabellenzweiten TSV Münchingen im Spitzenspiel, dem zuletzt fünfmal siegreichen Klassenprimus TV Pflugfelden mit einem 0:0 den ersten Punkt in diesem Jahr abzunehmen. „Spielerisch war unser Auftritt absolut in Ordnung, aber mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein“, bedauerte TSV-Trainer Ahmet Yenisen.

 

Die Gäste seien von Anfang an darauf bedacht gewesen, einen Punkt aus Münchingen zu entführen und hätten nur mit langen Bällen operiert. Zum Punktgaranten wurde bei Pflugfelden Schlussmann Samuel Kettelhake, der die Münchinger Offensive zur Verzweiflung brachte. Zwei Großchancen trauerte Yenisen ganz besonders nach: In der 59. und 83. Minute tauchte Benjamin Hamann zweimal völlig frei vor dem TVP-Keeper auf. „Einmal hat er den mitgelaufenen Nebenmann nicht gesehen, einmal hat der Keeper stark reagiert“, meinte Yenisen. Trotz drei Zählern Rückstand und einem ausgetragenen Spiel mehr sah der Coach auch positive Aspekte: „Wir haben zum zweiten Mal in Folge zu null gespielt. Wenn wir so weitermachen, kommen auch wieder andere Resultate“, sagte er. Und für unschlagbar hält er den TV Pflugfelden nicht: „Das ist keine Übermannschaft, die werden auch noch den ein oder anderen Punkt abgeben.“

Fast unglaublichen Chancenwucher betrieb der SV Leonberg/Eltingen nach Ansicht von Trainer Benjamin Schäffer bei der 1:2-Niederlage beim FC Marbach. „Wir hatten mindestens zehn Großchancen, haben es aber geschafft, aus einem Meter über das Tor oder am leeren Kasten vorbeizuschießen“, berichtete er. Der FC Marbach habe hingegen aus drei Chancen zwei Tore gemacht.

Beim 0:1 in der 5. Minute sei ein schon gewonnener Ball wieder verloren gegangen, in der Folge sei die Abwehr auf der rechten Seite und im Zentrum nicht optimal positioniert gewesen. Beim 0:2 (23. Minute) sei der Ball nach einem Freistoß aus vermeintlich ungefährlicher Position immer länger geworden und habe sich mit Windunterstützung ins lange Eck gesenkt. Von den zahlreichen SV-Möglichkeiten nutzte nur Julian Häusler eine nach einer unübersichtlichen Situation im FC-Strafraum (62.). „Wir haben ohne Not zu viele lange Pässe gespielt und nicht den Mut gehabt, die Bälle in bestimmten Situationen zu fordern“, monierte Schäffer. So habe am Ende die effektivere Mannschaft gewonnen.

Zu viele Verletzte beim SV Perouse

Auch nur zu einem 0:0 kam der SV Perouse gegen den SV Salamander Kornwestheim. „Uns haben zu viele verletzte Spieler gefehlt, unter anderem die komplette Viererkette“, erläuterte Coach Erkan Karaca. Und bei denen, die auf dem Platz gestanden hatten, habe zum Teil die Kraft gefehlt, da sie wegen des Ramadan fasteten. Dennoch hätte es fast zu einem Dreier gereicht, Leon Baumeister scheiterte in der 88. Minute mit einem Kopfball aus drei Metern am stark reagierenden Kornwestheimer Keeper Louis Wolf.

Schlimme neun Minute für Warmbronn

Besonders tief hingen die Köpfe bei der Spvgg Warmbronn, die auch das sechste Spiel in diesem Jahr verlor – mit 3:5 im Kellerduell gegen AKV B.G. Ludwigsburg nach einer 3:1-Halbzeitführung. „Heute hätten wir uns mehr verdient gehabt, in der ersten Halbzeit waren wir sehr griffig und zielstrebig“, bedauerte Spvgg-Trainer Chris Seeber. Sanel Bilali, Sermin Zekjiri per Foulelfmeter und Patrick Kilper mit seinem zwölften Saisontor sorgten bei einem Gegentreffer für eine scheinbar komfortable Ausgangsposition in der zweiten Hälfte. Da waren noch keine 60 Sekunden gespielt, als der Ball nach einem abgefälschten Schuss zum 3:2 im Warmbronner Tor lag. Der Anschlusstreffer beflügelte die Gäste und lähmte die Spvgg. Bis zur 54. Minute musste Warmbronns Keeper Gordon Römer den Ball dreimal aus dem Netz holen. In der 60. Minute schlossen die spielstarken Gäste einen Angriff zum 3:5 ab. Eine echte Aufholjagd gelang Warmbronn nicht, mehr als ein Lattentreffer sprang in der letzten halben Stunde nicht heraus.

Achte Gegentore für SV Gebersheim

Die Spielstärke von AKV B.G. Ludwigsburg hatte auch der SV Gebersheim beim 2:8 in einem Nachholspiel unter der Woche zu spüren bekommen. Es war die zweite Klatsche mit acht Gegentreffern innerhalb von vier Tagen nach dem 1:8 in Aldingen am Wochenende zuvor. „Es klingt komisch, aber in der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel“, meinte SV-Coach Björn Wenninger, der in der zweiten Hälfte dann aber zu viele individuelle Fehler seiner Mannschaft anschauen musste. Unmittelbare Wiedergutmachung gegen Drita Kosova Kornwestheim war nicht möglich, die Partie musste kurzfristig wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. „Wir müssen jetzt die Tabelle ausblenden und wieder in die Spur finden“, forderte Wenninger von seinen Akteuren. So dürfe sich eine Mannschaft nicht präsentieren. „Man kann von jedem zumindest erwarten, dass er sich gegen eine Niederlage stemmt“, ärgerte sich der Coach.

TSV Heimsheim verpasst Punkt

Die 15. Niederlage musste Schlusslicht TSV Heimsheim mit 2:3 beim FSV 08 Bissingen II hinnehmen. Hadis Abidji brachte seine Farben per Doppelschlag (24., 32.) nach einem 0:1-Rückstand (8.) in Führung. Doch zwei Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die zu Gegentoren führten (34., 78.), kosteten die Heimsheimer einen möglichen Punkt. „Über die gesamten 90 Minuten gesehen war das sehr schade“, meinte TSV-Trainer Erkan Kilic. Gewonnen habe die Mannschaft, die weniger Fehler gemacht habe.