Die Einspruchsfrist nach dem Urteil zum Spielabbruch zwischen Croatia Bietigheim und dem SV Perouse läuft noch

Leonberg - Drastische Strafen hat der Spielabbruch in der Bezirksligapartie zwischen Croatia Bietigheim und dem SV Perouse vom 9. Oktober nach sich gezogen. In seinem Urteil hat das Bezirkssportgericht die Perouser Akteure Samad El Arkoubi und Flamur Gashi bis zum 9. Juni beziehungsweise 19. April 2020 gesperrt. Muhamed Bajrami von Croatia Bietigheim ist bis zum 29. März 2020 aus dem Verkehr gezogen worden. Darüber hinaus bekamen beide Vereine eine Geldstrafe im dreistelligen Bereich für das Verursachen eines Spielabbruchs. Die Begegnung wird für beide Clubs mit 0:3 Toren als verloren gewertet. Die Einspruchsfrist gegen das Urteil läuft nach Auskunft des Bezirksvorsitzenden Hansjörg Arnold bis zum 25. November.

 

Der Schiedsrichter hatte die Partie nach 45 Minuten beim Stand von 4:0 für Croatia nicht wieder angepfiffen, nachdem es am Ende der ersten Hälfte auf dem Platz zu Tätlichkeiten und handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Zuschauern gekommen war. Muhamed Bajrami soll nach einem Wortgefecht mit einem Perouser Spieler zuerst zugeschlagen haben, was der Bietigheimer Trainer Mihael-Denis Zorko anders gesehen hat: „Die Rote Karte ist o.k., aber er hat ihn nicht geschlagen, sondern am Hals weggeschuckt.“

Zwei Perouser Spieler vom Platz gestellt

Danach eskalierte die Situation. „Jeder hat jeden geschlagen, das lässt sich nicht mehr zuordnen“, sagte Hansjörg Arnold, nachdem er den Bericht zu dem Spiel eingesehen hatte. Samad El Arkoubi und Torhüter Flamur Gashi sahen nach Tätlichkeiten ebenfalls Rot. Vor allen Dingen im Fall von Gashi gehen die Meinungen über die Geschehnisse auseinander. Nach Perouser Schilderung soll er einen Zuschauer weggestoßen und nicht geschlagen haben, nachdem der SV-Torwarttrainer Andre Feil angegriffen worden sei.

Dass die Meinungen zu den Vorfällen auseinander gehen, wundert den Bezirksvorsitzenden Hansjörg Arnold aus seiner langjährigen Erfahrung als Schiedsrichter nicht: „Da gibt es vielleicht Wahrnehmungsdifferenzen.“ Zur Höhe des Strafmaßes sagt er nur soviel: „Wir können uns nicht immer beschweren, dass so etwas passiert und dann nicht entsprechend reagieren.“

Anwalt soll das Urteil prüfen

Der Bietigheimer Trainer Mihael-Denis Zorko will das Urteil so nicht akzeptieren: „Diese Entscheidung will ich nicht hinnehmen, wir gehen zum Anwalt. Von meinen Spielern hat keiner geschlagen.“ Muhamed Bajrami, der als spielender Co-Trainer im Einsatz war, ist zwar weiterhin Vereinsmitglied, lässt sein Amt aber derzeit ruhen. „Wir haben als Trainer eine Vorbildfunktion, da darf man sich nicht hinreißen lassen“, sagt Zorko. Ob auch der SV Perouse gegen das Urteil vorgehen will, darüber gab es vom Abteilungsleiter Reinhard Giek keine Auskunft.