Bruno Labbadia hat mit seinem VfL Wolfsburg einfach kein Glück: Gegen Schalke 04 hätte fast zu einem Remis gereicht – allerdings nur fast.

Wolfsburg - Ein Eigentor von Robin Knoche in der 86. Minute hat dem VfL Wolfsburg im vierten Spiel unter Trainer Bruno Labbadia eine bittere Niederlage beschert. Gegen einen gnadenlos effizienten FC Schalke 04 mussten sich die Niedersachsen am Samstag mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und sind unter dem als Retter verpflichteten Labbadia auch nach vier Spielen noch ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga.

 

Gegen Schalke zeigte der VfL vor 27 502 Zuschauern nach zuletzt schwachen Auftritten zumindest eine kämpferich gute Leistung - belohnte sich aber nicht. Bittere Note war der verschossene Foulelfmeter von Paul Verhaegh (77.), der an Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann scheiterte. Sieben Spieltage vor Saisonende liegen die Wolfsburger weiter nur wegen des besseren Torverhältnisses vor dem FSV Mainz 05 knapp vor dem Relegationsrang.

Die Schalker versuchten bei eisigen Temperaturen wieder mit viel Kalkül und Kontrolle zum fünften Sieg in Serie zu kommen, blieben dabei hinter den Erwartungen zurück und schlugen dann doch spät noch zu. Mit 49 Punkten wurde der zweite Platz gesichert und zudem eine verfrühte Meisterparty des FC Bayern schon am Sonntag in Leipzig verhindert.

Labbadia spricht vor dem Anpfiff Klartext

Labbadia hatte nach bislang einem Remis und zwei Niederlagen unter seiner Regie Klartext gesprochen. „Eine Schippe“ drauflegen müssen man in der Organisation und im konsequenten Verteidigen, sagte er kurz vor dem Anpfiff noch einmal bei Sky. Seine Spieler sollten sich von der Hysterie im Umfeld nicht anstecken lassen, sagte er.

Die erste Halbzeit war eine Blaupause der Labbadia-Forderung. Wolfsburg versuchte zunächst, ohne jede Aufregung zumindest Fehler zu vermeiden. Das gelang leidlich. Da auch das von Trainer Domenico Tedesco gleich auf fünf Positionen veränderte Schalke wenig Inspiration in der Offensive zeigte, entwickelte sich eine Partie auf sehr mäßigem Niveau.

Wolfsburg hatte sogar noch mehr Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Ein Schuss von Maximilian Arnold (10.) ging vorbei. Noch näher an der Führung war Didavi, der einen Kopfball knapp vorbei setzte, als sich Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann verschätzt hatte.

In der zweiten Hälfte traut sich Wolfsburg mehr

Beinahe wäre alle Wolfsburger Konzentration vergebens gewesen. Nach einer Vorarbeit von Leon Goretzka rettete Wolfsburgs Torwart Koen Casteels gegen Matija Nastasic (41.) aus kurzer Distanz bravourös.

Zweite Halbzeit, gleiches Spiel. Beide Teams setzten erstmal weiter auf größtmögliche Kontrolle. Wolfsburg traute sich zuerst ein bisschen mehr. Arnold hätte beinahe per Kopfball getroffen, als Fährmann zu spät aus dem Tor kam. Auf unfaire Art versuchte es Didavi (57.), der im Zweikampf mit Nastasic einen Strafstoß schinden wollte.

Wieder war es Casteels, der bei einem der wenigen Schalke Angriffe prächtig reagierte und den Schuss des eingewechselten Breel Embolo noch abwehrte. Auf der Gegenseite machte Fährmann alle zuvor gezeigten Unsicherheiten vergessen, als er Verhaeghs Elfmeiter parierte. Zuvor hatte Nastasic Riechedly Bazoer im Zweikampf touchiert. Als alles auf eine Nullnummer hindeutete lenkte der unglückliche Knoche eine Hereingabe von Emboolo ins eigene Tor.