Bayer Leverkusen befreit sich langsam aus dem Tabellenkeller. Beim 2:1 in Köln zeigt das Team von Trainer Alonso eine Energieleistung.

 So langsam kommt das lange kriselnde Bayer Leverkusen in Schwung. Die Werkself kann sich nach einer Energieleistung im kleinen Rheinderby langsam aus dem Tabellenkeller befreien. Mit dem 2:1 (0:1) am Mittwoch beim 1. FC Köln gelang dem Team von Trainer Xabi Alonso der zweite Sieg binnen weniger Tage.

 

Mit einem weiteren Erfolg am Samstag im letzten Spiel des Jahres gegen den VfB Stuttgart könnte der vermeintliche Champions-League-Aspirant das Polster auf die Abstiegsränge weiter ausbauen. Nadiem Amiri mit einem abgefälschten Freistoß (65. Minute) und Moussa Diaby (71.) drehten das Spiel nach einer zunächst enttäuschenden Leistung. Benno Schmitz’ erstes Bundesligator (30.) war am Ende zu wenig für die Kölner. 

Erster Auswärtsdreier für Alonso

Mit nun 15 Zählern sind die Leverkusener nach 14 Spielen bis auf zwei Zähler an den FC herangerückt und könnten den Erzrivalen am Wochenende erstmals in dieser Saison überholen. Bayer verdiente sich den ersten Auswärtsdreier unter Alonso mit einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause.

In der ersten Halbzeit hatte nur der FC den Ton angegeben. Das furiose 5:0 am Wochenende gegen Union Berlin hatte Bayer zunächst weder Sicherheit noch Selbstvertrauen gegeben. Früh ließ sich die Werkself zu sehr in die Defensive drängen und war nach vorne völlig ungefährlich. Wie schon in den ersten beiden Auswärtsspielen unter Alonso war Bayer auf dem Weg zu einer erneut erschreckend schwachen und harmlose Vorstellung. 

FC mach das Spiel

Anstatt die normal auf Ballbesitz fokussierten Gäste machte der FC das Spiel - und das machte er mit Verve. Mit der typischen Energie, Vehemenz und Laufbereitschaft dominierten die Kölner. Die Führung nach einer halben Stunde war überfällig. Einen toll vorgetragenen Angriff schloss Schmitz mit seinem Volleyknaller in seinem 100. Pflichtspiel für die Kölner ab. 

Nach dem Wechsel gab Alonso mit einem Dreifachwechsel nach gut einer Stunde den Startschuss zur Aufholjagd. Erst jetzt war Leverkusen im Spiel, machte Druck und agierte offensiv, wie man es kannte. Beim Freistoßtor hatte Bayer noch Glück, weil Amiris Versuch unhaltbar ins Tor abgefälscht wurde. Beim 2:1 zeigte Leverkusen dann seine Offensivklasse: Nach einem Kölner Ballverlust ging es blitzschnell vor das Tor der Gastgeber, Frimpong legte auf Diaby - und der verwandelte aus kurzer Distanz. Die Kölner erholten sich erst spät davon und kamen erst zum Ende des Spiels noch einmal auf. 

Einen Tag vor der WM-Kader-Nominierung fehlte der gebürtige Kölner Florian Wirtz noch immer im Leverkusener Kader. Das Offensivtalent hatte sich beim 0:1 im zuvor letzten Derby in Köln im März das Kreuzband gerissen. Bei den Kölner war nach vier Pflichtspielen erstmals wieder Kapitän Hector dabei und zeigte eine gute Leistung.