Mit seinem 1:1 gegen den SV Fellbach verpasst der Filder-Verbandsligist den erhofften Befreiungsschlag. Endet die Negativserie nun beim Tabellenletzten?

Lokalsport: Patrick Steinle (pst)

Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Dieses Ergebnis bringt beiden nichts. Wir wollten gewinnen“, sagte der Trainer Francesco Di Frisco. Doch daraus ist für seine Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen auch im sechsten Spiel nacheinander nichts geworden. Gegen den SV Fellbach kam das Filderteam nicht über ein 1:1 hinaus und verpasste damit den erhofften vorentscheidenden Schritt im Kampf um den Klassenverbleib. Immerhin aber: der Abstand zur Abstiegszone ist diesmal nicht weiter geschrumpft. Er beträgt nun sechs Punkte, dies bei vier noch ausstehenden Spieltagen – wobei die Konkurrenz (Wangen, Crailsheim) teilweise in Nachholpartien noch nachlegen kann.

 

Dabei sah es einige Zeit so aus, als sollten die Echterdinger ihre zugleich schwarze Serie im eigenen Stadion beenden können. Zuhause in den Goldäckern haben sie mittlerweile sogar sieben vergebliche Anläufe für einen „Dreier“ hinter sich. Nach 25 Minuten ging Calcio in Führung. Josip Pranjic stellte einmal mehr seine Freistoßkünste unter Beweis und verwandelte aus gut 20 Metern zum 1:0. Der Innenverteidiger beförderte den Ball über die Mauer in das linke untere Eck und ließ sich ordentlich feiern.

Gavric guter Rückhalt

Insgesamt machte die Defensive einen ordentlichen Job. Die Gastgeber agierten bei gegnerischem Ballbesitz eher abwartend und standen tief in der eigenen Hälfte. Viele Schusschancen wurden abgeblockt. Und wenn dies einmal nicht der Fall war, war im Tor Marko Gavric zur Stelle. Der Keeper, der dieses Mal den Vorzug vor Bleron Berisha erhielt, spielte eine gute Partie.

In der 61. Spielminute war der Schlussmann aber machtlos. Nach einer scharf getretenen Flanke von der rechten Seite musste der Fellbacher Stürmer Fabijan Domic nur noch den Kopf hinhalten. „Da hat die Zuordnung nicht gestimmt. Das müssen wir besser verteidigen“, monierte Di Frisco, der seiner Mannschaft in einem Punkt dieses Mal jedoch keinen Vorwurf machen konnte: Die Einstellung stimmte am Freitagabend. In dieser Hinsicht hatten die mahnenden internen Worte offensichtlich gefruchtet. Alle wirkten bemüht, den Schalter für den Endspurt nun noch einmal umzulegen.

Di Frisco: „Die Power ist weg“

Das Problem: „Es hat die Durchschlagskraft gefehlt“, erkannte Di Frisco. In der Tat gab es nur wenig Torchancen. Momentan sehe man, „dass die Power weg ist“. Zum einen, weil die mit 38 Spieltagen ungewöhnlich lange Saison Kraft gekostet hat. Zum anderen, weil einige wichtige Echterdinger Spieler angeschlagen sind. Beispiel Joao Victor Schick. Schon vor der Begegnung war unklar, ob der Flügelflitzer auflaufen kann. Kurz nach der Halbzeitpause musste er dann wegen einer Verletzung an der Wade ausgewechselt werden.

Mit Blick auf das verbleibende Programm ist Di Frisco dennoch positiv gestimmt. Dreimal trifft Calcio noch auf Gegner aus dem unteren Tabellendrittel: das Schlusslicht VfB Neckarrems, den TSV Crailsheim und den 1. FC Heiningen. Dazu kommt das Heimspiel in zwei Wochen gegen den Tabellenführer FSV Hollenbach. Neun Punkte will der Trainer mit den Seinen noch holen und damit am nächsten Spieltag beginnen. „Wenn wir in Neckarrems gewinnen, sollten wir vollends auf der sicheren Seite sein“, schätzt Di Frisco.

Calcio-Spieler des Spiels

Josip Pranjic
Und auch diesmal hat es funktioniert: Beim Calcio-Treffer stellte Josip Pranjic einmal mehr seine Klasse als Freistoßschütze unter Beweis. Doch der Routinier setzte nicht nur offensiv Akzente, sondern machte auch auf seinem eigentlichen Terrain in der Abwehr ordentliche Arbeit. Mit gutem Stellungsspiel unterband er einige gegnerische Angriffe. (Nominierungen: 8)

Calcio Leinfelden-Echterdingen: Gavric – Sirianni, Adzem, Pranjic, Biljeskovic, Bahm (67. Popescu) – Peric, Buqaj (75. Dodaj) – Schick (56. Cardinale), Capar, Ribeiro (65. Aziz). SV Fellbach: Gutsche – Jäkel, Parharidis, Binner, Koroll – Hofmeister, Miller, Braun, Perhanidis (61. Arslan) – Domic (90. Wehaus), Zimmermann (71. Ferati).