Der Württembergische Fußballverband setzt den Amateurfußball-Spielbetrieb aus. Wann es weitergeht und was mit den Auf- und Abstiegen passiert, weiß noch niemand.
Fußball - Erst war es der 31. März, dann der 20. April, und nun lautet die neueste Ansage: „Bis auf Weiteres“. Bis auf Weiteres, mithin unbestimmte Zeit, haben die drei Fußball-Landesverbände Baden-Württembergs ihre coronabedingte Wettbewerbspause verlängert. Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs erfolgt mit einer Vorankündigung von mindestens 14 Tagen, um allen Vereinen genug Vorlauf und Planungssicherheit zu geben.
Was bleibt, sind viele Fragen, die derzeit keiner beantworten kann. Wird in dieser Saison überhaupt noch einmal gespielt? Falls ja, wann? Könnte eine Verlängerung in den Juli hinein die Lösung sein? Die sportrechtliche Grundlage hierfür, das immerhin, ist mittlerweile geschaffen. Auslaufende Spielerverträge hätten heuer ausnahmsweise über den eigentlichen Stichtag 30. Juni hinaus Bestand, wie der Deutsche Fußball-Bund in der vergangenen Woche beschlossen hat.
Mit Hochdruck wird an Szenarien gearbeitet
Was aber, wenn gar nichts mehr geht? Wenn die Zeit vollends davon läuft und nur noch der Abbruch der Runde bleibt? Wer steigt dann auf, wer ab? Oder kommt letztlich das ganze Spieljahr in den Schredder? Alle Zahlen auf null, eine Saison außer Wertung, kollektive Löschtaste? Von Verbandsseite heißt es, man arbeite „mit Hochdruck an verschiedenen Szenarien“, weiter unter Einbeziehung notgedrungener „möglicher Härtefälle“.
Aber auch Überlegungen, die Saison aufgrund einer längeren Infektionslage und entsprechender behördlicher Verordnungen abbrechen zu müssen, spielen eine Rolle. „Endgültige Antworten zu geben, ist aufgrund der dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie derzeit nicht möglich“, heißt es beim Württembergischen Fußballverband. Dies betrifft insbesondere den von einigen Vereinen vorgebrachten Wunsch, die Saison vorzeitig zu beenden. Für eine derartige Entscheidung ist es nach übereinstimmender Auffassung der Verbände noch zu früh.
„Wir sind davon überzeugt, dass der organisierte Fußball selbstverständlich seinen Beitrag leisten und insofern alles unterlassen muss, was ein Ansteigen der Infektionszahlen begünstigt“, sagt Matthias Schöck, der Präsident des Württembergischen Fußballverbandes. „Gleichzeitig sind wir uns der Verantwortung für unsere Mitglieder absolut bewusst.“ 3500 Vereine mit 1,1 Millionen Mitgliedern in Baden-Württemberg sind im Württembergischen Fußballverband organisiert.
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Derzeit ruht der Fußball-Spielbetrieb in Deutschland auf allen Ebenen. Auch ein geregelter Trainingsbetrieb ist nicht möglich. In Baden-Württemberg wurde das Fußballspielen zunächst bis zum 19. April ausgesetzt. Die zeitliche Befristung auf unbestimmte Zeit zu verlängern ist nun erforderlich, weil derzeit keine verlässlichen Prognosen zur Möglichkeit Sportveranstaltungen durchzuführen möglich sind. Die Rechtsverordnung des Landes Baden-Württemberg ist im Hinblick auf den Amateurfußball eindeutig formuliert und für die Fußballverbände bindend.
Die genannten Regelungen gelten aufgrund der gleich lautenden Beschlussfassungen der drei baden-württembergischen Fußballverbände auch für den Spielbetrieb der Oberligen Baden-Württemberg.