Der Bezirksligist SV Leonberg/Eltingen unterliegt in der ersten Runde des Verbandspokals zu Hause dem Oberligisten Neckarsulmer Sport-Union mit 1:6 (1:3). Das Tor für die Gastgeber zum 1:1 erzielt Marco Gritsch per Strafstoß.

Leonberg -Als der Schiedsrichter die Erstrundenpartie im Pokalwettbewerb des Württembergischen Fußballverbandes zwischen dem Bezirksligisten SV Leonberg/Eltingen und der drei Klassen höher spielenden Neckarsulmer Sport-Union auf dem kleinen Rasenplatz neben dem Lewa-Sportpark abgepfiffen hatte, ertönte ein kurzer Applaus. Die rund 200 Zuschauer wussten die Leistung des Underdogs richtig einzuschätzen, der mit 1:6 die erwartete Niederlage hinnehmen musste. Und auch SV-Trainer Benjamin Schäffer zeigte sich trotz des deutlichen Ergebnisses bestens gelaunt: „Gegen einen Oberligisten wie Neckarsulm zu spielen, ist eine einmalige Chance. Zu einem Testspiel kriegst du die nicht einfach mal. Von daher haben wir dieses Erlebnis einfach genossen“, erklärte er.

 

Seine Mannschaft versteckte sich gegen den Oberligisten nicht und hatte nach drei Minuten sogar die erste Torchance im Spiel, als Gianluca Buchholz nach einem weiten Pass aus 15 Metern freistehend am langen Pfosten vorbeischoss. Neckarsulm zeigte den gepflegteren Spielaufbau und zog die Partie mit Diagonalpässen in die Breite. Die Gastgeber konnten jedoch in der Anfangsphase den ein oder anderen Nadelstich mit langen Bällen in die Spitze setzen, Patrik Hofmanns Schuss aus 22 Metern in der siebten Minute war jedoch keine echte Prüfung für Gästekeeper Max Reichert. Neckarsulm setzte die erste Duftmarke in der elften Minute, als Pasqual Pander einen Schuss aus 18 Metern nur knapp über die Latte setzte.

Vier Minuten später lag der Favorit jedoch nach einer unglücklichen Aktion der Leonberger in Führung: Alexander Albert dribbelte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, seine Hereingabe parallel zur Torlinie lenkte Mathias Falch in die eigenen Maschen. „Solche krummen Dinger wollten wir eigentlich vermeiden“, bedauerte Benjamin Schäffer, der dann nach 22 Minuten den 1:1-Ausgleich bejubeln konnte. Gästetorhüter Reichert kam gegen SV-Stürmer Ennio Ohmes zu spät und brachte diesen zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Marco Gritsch nervenstark. Die Freude aufseiten der Gastgeber währte jedoch nur zwei Minuten: Nach zwei Eckbällen konnte SV-Schlussmann Kim Witte zweimal glänzend Kopfbälle der Gäste parieren, gegen den Abpraller von Tobias Fausel aus kurzer Distanz war er aber chancenlos. „Schade, bei Eckbällen haben wir eigentlich ganz gut verteidigt, aber da waren die Abstände in der Abwehr zu groß“, meinte Coach Schäffer.

Dennoch hatte seine Elf noch zweimal die Chance zum erneuten Ausgleich, doch in der 28. Minute verpasste Buchholz am langen Pfosten eine Kopfballverlängerung von Patrik Hofmann. Vier Minuten später stand Marco Gritsch nach einem weiteren langen Ball aus dem Mittelfeld frei vor dem Tor, sein Heber aus 19 Metern strich aber über das Tordreieck. Wie man effektiv mit seinen Torchancen umgeht, zeigten die Gäste in der 36. Minute: Einen Pass in die Schnittstelle der Viererkette nutzte Alexander Albert zum 1:3-Pausenstand. „Ich hatte gehofft, dass wir mit einem schnellen Anschlusstor zu Beginn der zweiten Halbzeit die Partie noch einmal spannend machen könnten“, so der SV-Trainer. Doch die Gäste erwiesen sich als Spannungskiller und stellten mit zwei Treffern von Stürmer Mert Öztürk in der 47. und 52. Minute zum 1:5 früh die Weichen auf Sieg.

Öztürks zweiter Treffer war besonders sehenswert, da der Ball von der Unterkante der Querlatte den Weg in den Torwinkel fand. Danach ließen beide Teams die Partie austrudeln, ehe Öztürk mit seinem dritten Treffer (88.) für den 1:6-Endstand sorgte. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt“, lobte Schäffer sein Team, das sich mit dem Erreichen des Bezirkspokalfinales dieses Pokal-Abenteuer verdient hatte. SV Leonberg/Eltingen: Witte (77. Engelhardt), Falch, F. Hofmann, Gäckle, Gürbüz (56. Damm), Buchholz (59. Seufert), P. Hofmann, Kurz (70. Thumm) M. Gritsch, S. Gritsch, Ohmes.