Das Gros der Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach sieht von sportlichen Veränderungen ab: 17 Spieler haben bereits für die nächste Runde zugesagt.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Die laufende Saison läuft schon lange nicht mehr. Seit mehr als dreieinhalb Monaten dürfen die Fußballer nicht mehr miteinander Fußball spielen. Auch die Verbandsliga-Akteure des SV Fellbach können auf dem – schneebedeckten – Grün nicht zusammenkommen. Der gewohnte Sport ist in einige Ferne gerückt. Im Besonderen trifft das auf Charalambos Parharidis zu. Der Mittelfeldlenker, bis zur Zwangspause stets in der Startformation, leistet in Anbetracht der Umstände kurzerhand seinen dreimonatigen Wehrdienst in Griechenland ab. Ob Charalambos Parharidis nach der Rückkehr aus der Heimat in dieser Runde noch ein paar Mal mehr den Rhythmus im Fellbacher Spiel vorgeben kann, ist fraglich. Nach dem aufs Neue und bis zum 7. März fortgesetzten Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie haben am Donnerstag bereits die drei Handballverbände in Baden-Württemberg die Saison in ihren Ligen für beendet erklärt (siehe Text links). Auch dem Amateurfußball raubt die Seuche zusehends die Zeit für den Fortgang des Geschehens. Charalambos Parharidis muss sich gedulden. Frühestens Mitte April kann er wieder in der Verbandsliga Bälle erobern und an die Mitspieler weiterleiten. Vielleicht wird daraus auch im Mai und Juni nichts mehr. In jedem Fall will der 24-Jährige wieder das Trikot des SV Fellbach überstreifen und den Neubeginn im Spätsommer mitgestalten. Charalambos Parharidis gehört zu jenen Spielern, die in den vergangenen Tagen ihre schriftliche Vereinbarung mit dem SVF bis 2022 verlängert haben.

 

Der Trainer hat als Sportlicher Leiter reichlich Arbeit

Ioannis Tsapakidis kann sich nicht recht vorstellen, dass der Ligabetrieb in diesem Frühjahr wieder aufgenommen wird. „Wie soll das denn funktionieren nach vier, fünf Monaten ohne Mannschaftssport? Das kannst du den Spielern schon aus gesundheitlichen Gründen nicht zumuten, nach all der Zeit brauchen sie doch eine viel längere Vorbereitung.“ Der 43-jährige Familienvater, hauptberuflich bei einem der weltweit größten LED-Display-Hersteller tätig, hat trotz des anhaltenden Stillstands auch in seiner Zusatzbeschäftigung an der Esslinger Straße reichlich Aufgaben zu bewältigen. Denn diese Zusatzbeschäftigung beinhaltet nicht nur das Amt des Trainers, Ioannis Tsapakidis ist auch Sportlicher Leiter beim SV Fellbach. Und in dieser Funktion plant er, mag die Gegenwart noch so lausig sein ohne Klassetore und Kabinenfeiern, die Zukunft im und rund um das Max-Graser-Stadion. Die personelle Besetzung inbegriffen. 17 Spieler des Verbandsliga-Kaders haben ihm bereits über diese zerzauste Saison hinweg zugesagt. Sieben von ihnen hatten das schon im Vorjahr getan: Jamie Miller, Timo Marx, Ali Ferati, Leon Braun, Mika Müller, Tamas Herbaly und Firat Kaya hatten sich frühzeitig bis 2022 an den SV Fellbach gebunden. Zehn ihrer Teamgefährten sahen dieser Tage im Gespräch mit Ioannis Tsapakidis von sportlichen Veränderungen ab: vorneweg der Kapitän Koray Yildiz, Philipp Gutsche, Nikola Jelic, Claudio Paterno, Dominic Sessa, Philipp Hörterich, Valentin Jäkel, Matteo Binner, Niklas Koroll und eben Charalambos Parharidis.

Ioannis Tsapakidis sieht viel Potenzial in der Mannschaft

Beim Verbandsliga-Elften finden sich weitere Kandidaten für einen Platz in der nachfolgenden Vertretung. Georgios Mahlelis etwa, auch Samuel Wehaus, Burak Sönmez, Manuel Haug, Marcello Vulcano, Niklas Weiß nach seiner schweren Knieverletzung und andere mehr. „Wir haben enormes Potenzial, das Team wird weiter zusammenwachsen“, sagt Ioannis Tsapakidis. Nicht alle werden – auch wegen Privatleben, Beruf oder Ausbildung – dabei bleiben können oder wollen. Drei, vier Neue werden wohl hinzukommen. Der bestens vernetzte Anführer hat auch in dieser Causa klare Vorstellungen: „Wir wollen uns punktuell verstärken.“