Der Trainer des TSV Eltingen konnte nicht glauben, was er da gesehen hatte. Seine Mannschaft war bei der 0:1-Heimpleite gegen Tura Untermünkheim drückend überlegen gewesen – und verlor durch einen Lupfer aus 30 Metern von Sebastian Mechnik (75.).

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Leonberg - Nach der Partie hat sich Irsen Latifovic erst einmal setzen müssen. Der Trainer des TSV Eltingen konnte nicht glauben, was er da gesehen hatte. Seine Mannschaft war bei der 0:1-Heimpleite gegen Tura Untermünkheim vor allem in der zweiten Hälfte drückend überlegen gewesen – und verlor durch einen Lupfer aus 30 Metern von Sebastian Mechnik (75.). „Wir haben so viel investiert und sind nicht belohnt worden“, so ein konsternierter Latifovic. Das Tragische: Eltingen verschoss bei der Niederlage gleich zwei Elfmeter.

 

Nach einem zähen Beginn mit zahlreichen Fehlpässen kamen zunächst die Gastgeber immer besser in die Partie. Eltingens Leo Saku prüfte den Tura-Schlussmann Benjamin Gorzawski mit einem Freistoß, der eigentlich als Flanke gedacht war (8.), Marko Paic ließ einen Weitschuss folgen (10.). Die erste richtig gute Möglichkeit hatte Gianluca Crepaldi, dessen Schlenzer Gorzawski stark parierte (20.). Nach 23 Minuten kam Untermünkheim zu seiner ersten Gelegenheit: Jan Schreiners strammer Versuch aus zehn Metern zwang TSV-Torspieler Julian Bär zu einer ersten Glanztat. In der Folge entwickelte sich eine interessante Partie. Auf der einen Seite war Bär gegen Redouane Bouidia auf dem Posten (26.), auf der anderen schoss Crepaldi übers Tor (26.). Nach einer Ecke zog nur wenig später der aufgerückte TSV-Abwehrrecke Ibrahim Gökalp aus spitzem Winkel ab – doch wieder war bei Benjamin Gorzawski Endstation (29.). Marko Paic hätte seine Farben noch vor der Pause in Front bringen können, kontrollierte den Ball aber zweimal nicht richtig ( 36., 44.).

Neuer Schwung zur Halbzeit

Eltingen kehrte mit neuem Schwung aus der Kabine zurück. Für den glücklosen Marko Paic brachte Latifovic den zuletzt kränkelnden Sascha Häcker. Mit ihm kam neuer Elan in die Angriffsbemühungen des TSV. Bei Häckers Flachschuss hatte Gorzawski einige Probleme (59.). Zuvor parierte er bereits gegen Simon Hunger (55.). Und die stärkste Phase der Gastgeber ging weiter. Doch sowohl Fettah Bozkurt (61.), der sich bei seinem Schussversuch verletzte, als auch Crepaldi (63.) brachten den Ball nicht im Tor unter. Mitten in den Eltinger Offensivwirbel kam allerdings auch Tura wie aus dem Nichts zu einer guten Gelegenheit. Nach einem Konter gelang Semih Dalyanci das Kunststück, das Leder aus einem Meter vorbeizuschießen (68.).

Dann wurde es kurios. Nach einem Foul an Sascha Häcker zeigte Schiedsrichter Dennis Bauer auf den Elfmeterpunkt. Ahmet Aytokkan trat an – Gorzawski hielt (72.). Und nur drei Minuten später folgte die kalte Dusche für den TSV: Julian Bär stand nach einem missglückten Abschlag zu weit vor seinem Tor, was Sebastian Mechnik frech ausnutzte: 0:1 (75.). In der 86. Minute hätte das fast erneut funktioniert, doch Visar Rushiti traf aus diesmal 40 Metern nur die Latte. Und es nahm kein Ende für den TSV: In der 88. Minute rannte Gorzawski im Strafraum Leo Saku über den Haufen – Strafstoß Nummer zwei für den TSV und Rot für den Tura-Schlussmann. Untermünkheim hatte bereits dreimal gewechselt, so stellte sich Stürmer Jan Schreiner ins Tor. Den Elfmeter trat der eingewechselte Angelo Andriola, doch der Untermünkheimer Angreifer lenkte den Ball an den Pfosten. Dann war Schluss.

„So eine Partie dürfen wir nie im Leben verlieren“

Zurück auf dem Platz blieb eine verdatterte Eltinger Mannschaft, Spieler sowie Trainer. „So eine Partie dürfen wir nie im Leben verlieren“, brachte es Latifovic nach der äußerst frustrierenden Pleite auf den Punkt, „diese Niederlage muss ich jetzt erst einmal verdauen.“ TSV Eltingen: J. Bär, Gökalp, Bozkurt (65. Andriola), Hunger, Mörk, Crepaldi (74. A. Paic), Aytokkan, Saku, Neser, Falcone, M. Paic (46. Häcker).