Der Fellbacher Verein um den Vorsitzenden Francesco Santoro, 59, fiebert an diesem Mittwochabend, 21 Uhr, wieder mit der italienischen Nationalmannschaft, die bei der Europameisterschaft im zweiten Gruppenspiel auf das Team der Schweiz trifft.

Fellbach - Im Centro Italiano soll es an diesem Mittwochabend wieder laut werden. Jedenfalls wünscht der Vorsitzende Francesco Santoro sich das, wenn die italienische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft von 21 Uhr an im Olympiastadion in Rom gegen das Team aus der Schweiz antritt. Bereits am vergangenen Freitagabend verfolgten zehn Mitglieder des Fellbacher Vereins das Eröffnungsspiel dieses Turniers. Dreimal wurde es laut in der Schorndorfer Straße 33, dreimal bejubelten die Tifosi einen Treffer ihrer Landsleute. Die Mannschaft um den Trainer Roberto Mancini gewann die Begegnung mit dem Verbund aus der Türkei mit 3:0; ein Ergebnis, das auch im Heimatland euphorisch aufgenommen wurde. Die Gazzetta dello Sport, Italiens große Sportzeitung im rosa Gewand, stellte dem Offensivspieler Domenico Berardi die beste Note aus. Das freute Francesco Santoro ganz besonders. Der 26-Jährige spielt zwar in der italienischen Serie A für die US Sassuolo Calcio, kommt aber aus der kalabresischen Gemeinde Cariati; wie zahlreiche Mitglieder des Fellbacher Vereins Centro Italiano – wie auch dessen Vorsitzender Francesco Santoro.

 

Francesco Santoro ist seit Mitte der 1970er Jahre in Fellbach

Der heute 59-Jährige war Mitte der 1970er Jahre nach Fellbach gekommen und hatte seine Begeisterung für den Fußball mitgebracht. Er spielte beim AC Azzurri Fellbach, trainierte später Jugendteams beim SV Fellbach, beim TSV Schmiden und beim TV Oeffingen. Vor rund zehn Jahren hat er dann die Leitung des Centro Italiano übernommen. Ende 2017 ist der Verein ins Kunstwerk in die Schorndorfer Straße umgezogen. Heute steht Francesco Santoro ihm gemeinsam mit Francesco Filippelli, Antonio Bisignano und Giuseppe Acri vor. Sie werden wohl auch an diesem Mittwoch wieder vor dem Fernseher mitfiebern.

Zu diesem zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft erwartet Francesco Santoro etwas mehr Zuschauer. Mit Werbemaßnahmen hält er sich in der noch immer unsicheren Lage aufgrund der Corona-Pandemie zurück. Allerdings soll es diesmal für die Mitglieder ein gemeinsames Abendessen geben. Spaghetti selbstverständlich, die im Centro Italiano auch bei vergangenen Großereignissen gern serviert wurden.

Der Stadtrivale gewinnt den Scudetto

Francesco Santoro verfolgt die Auftritte des italienischen Nationalteams, auch wenn aus seiner favorisierten Mannschaft fast keine Spieler im Kader stehen. Vom Vizemeister AC Mailand, der den Scudetto in diesem Jahr mit etwas Groll dem Stadtrivalen Inter Mailand überlassen musste, ist nur der Tormann Gianluigi Donnarumma mit dabei. Und selbst auf ihn ist er nicht mehr so gut zu sprechen, denn der Wechselwillige wird wohl in der nächsten Saison in Frankreich bei Paris St. Germain spielen. Francesco Santoro, der außer dem Centro Italiano in der Stadt auch den Milan Club Fellbach leitet und in der nächsten Saison wieder regelmäßig zum Giuseppe-Meazza-Stadion nach Mailand fahren möchte, blickt dennoch zuversichtlich auf die nächsten Spiele bei der Europameisterschaft, die in mehreren Ländern ausgetragen wird: „Mich würde es freuen, wenn wir es bis ins Halbfinale schaffen.“ Und wenn Domenico Berardi aus Cariati maßgeblich dazu beitragen könnte, dann würde es sicherlich wieder besonders laut werden im Centro Italiano.