In der Saison 1999/2000 war der SV Fellbach noch vor dem Heidenheimer SB. Anfang dieses Jahrtausends führte der Weg nur eines Vereins steil nach oben – bis in die zweite Liga.

Fellbach - Mit dem 3:2-Auswärtssieg haben die Fußballer des SV Fellbach den Gegner vom Heidenheimer Sportbund in eine Krise gestürzt. Als Vorjahres-Dritte waren die Heidenheimer als Mitfavoriten in die Verbandsliga-Runde 1999/2000 gestartet. Doch im Herbst kämpften sie gegen den Abstieg. Erst nach der Heimniederlage gegen die Gäste aus Fellbach lief es besser für sie, am Ende der Hinrunde standen sie auf dem neunten Platz. Noch viel besser lief es damals für die Fellbacher Mannschaft um den Trainer Bernd Schindler; sie führte das Klassement nach der Hälfte der Spiele an. Das lag auch an Akteuren wie Oliver Barth, dem Tormann Frank Strotbek oder Mathias Fischer, heute Abteilungsleiter des SV Fellbach, der sich erinnert: „Das war die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe – zumindest in der Hinrunde.“ In der Rückrunde baute der Verbund ab, verlor das Rückspiel daheim gegen die Heidenheimer mit 1:3 und verpasste letztlich als Vierter den Aufstieg. Der Konkurrent aus Heidenheim kam auf den fünften Rang.

 

Der SVF war vorn, der Widerpart aus Heidenheim weit zurück

Die Fußballer des SV Fellbach sind heute wieder in der Verbandsliga zu Hause – in Heidenheim wird mittlerweile Zweitliga-Fußball gespielt. „Vielleicht waren wir ja damals auch ein Grund für den späteren Aufstieg der Heidenheimer“, sagt Mathias Fischer und lacht. Tatsächlich enteilte die Mannschaft des Heidenheimer SB 2004 in die Oberliga, vier Jahre später – dann schon ausgegliedert als 1. FC Heidenheim – in die Regionalliga.

Der Trainer damals hieß Frank Schmidt, der das Team auch heute noch anleitet und mit ihm den Sprung in die dritte Liga (2009) und in die zweite Bundesliga schaffte (2014). Die jüngste Saison endete für die Heidenheimer nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Gäste des Karlsruher SC am vergangenen Sonntag auf dem achten Tabellenplatz. Mittendrin ist auch der Fellbacher Mittelfeldakteur Kevin Sessa, 20, der in der jetzt vergangenen Runde in 30 von 34 möglichen Ligaspielen mitgewirkt und dabei zwei Tore selbst erzielt und sechs Treffer vorbereitet hat. In der Winterpause hatte er seinen Vertrag bis 2024 verlängert.

Die Heidenheimer stiegen 2004, 2008, 2009 und 2014 auf

Eine Spielklasse tiefer haben auch die Fußballer des 1. FC Kaiserslautern die Saison beendet – nach 19 Unentschieden in 38 Spielen auf dem 14. Tabellenplatz. Der Fellbacher Nicolas Sessa, 25, war nach einer langen Verletzungspause erst Anfang April in Schwung gekommen, bereitete dann zwei Treffer vor. Beim 1:1-Remis gegen die Gäste des SC Verl am vergangenen Samstag schied er in der 59. Spielminute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot aus und wird somit das Auftaktspiel der nächsten Saison verpassen.

In der höchsten deutschen Spielklasse hat einer der erfolgreichsten Fußballer des Landes seine Spielerkarriere beendet: Der Oeffinger Weltmeister Sami Khedira, 34, verließ am Samstag im Spiel von Hertha BSC Berlin bei der TSG Hoffenheim (1:2) in der 75. Spielminute letztmals einen Rasenplatz als Profifußballer. Die Laufbahn, die für ihn als kleiner Junge beim TV Oeffingen begonnen hatte und ihn über die Stationen VfB Stuttgart, Real Madrid und Juventus Turin nach Berlin führte, ist zu Ende. „Definitiv werde ich wieder zurückkommen in den Profisport“, sagte Sami Khedira zu seinen Zukunftsplänen. Dann abseits des Fußballplatzes.