Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird neuer Nationalcoach der USA. Er soll die Amerikaner zur WM-Endrunde 2014 führen.

Chicago - Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist neuer Nationalcoach der USA. Wie der US-Verband am Freitag mitteilte, tritt Klinsmann die Nachfolge von Bob Bradley an, von dem sich der Verband am Donnerstag getrennt hatte. Klinsmann soll die Amerikaner zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien führen, über die Dauer seines Vertrages wurde nichts Näheres mitgeteilt. Klinsmann wird am Montag in New York im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Erstmals betreuen wird er die Amerikaner am 10. August in einem Testspiel gegen Mexiko in Philadelphia.

 

„Ich fühle mich stolz und geehrt, zum Nationaltrainer der US-Männermannschaft ernannt worden zu sein“, sagte Klinsmann in der Verbandserklärung. „Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, die vor mir liegt. Ich freue mich darauf, die Mannschaft gegen Mexiko zusammenzubringen und auf dem Weg Richtung WM-Qualifikation für 2014 zu starten.“

Klinsmann ist mit dem US-Fußball vertraut

Bundestrainer Joachim Löw, einst sein Assistent, gratulierte Klinsmann in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): „Ich freue mich für Jürgen, dass er eine neue Herausforderung gefunden hat und wünsche ihm viel Erfolg. Wie wir Jürgen kennen, wird er mit Power an die Aufgabe herangehen und viel bewegen.“ Löw war ebenso vorab telefonisch informiert worden wie DFB-Präsident Theo Zwanziger, Ehrenpräsident Gerhard Mayer-Vorfelder, Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.

Klinsmann, der an diesem Samstag 47 Jahre alt wird, lebt seit Jahren in Kalifornien und kennt sich im US-Fußball bestens aus. Der Weltmeister von 1990 wurde schon mehrmals als Trainer der US-Auswahl gehandelt. „Er ist ein sehr erfolgreicher Spieler und Trainer mit der Erfahrung und dem Wissen, um unser Projekt voranzubringen. Wir freuen uns auf seine Führung auf und außerhalb des Feldes“, sagte Verbandschef Sunil Gulati.

Bradley hatte die US-Männer seit 2007 trainiert

2006 hatte Klinsmann zusammen mit Löw die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-WM auf den dritten Platz geführt, seit seinem Rauswurf bei Rekordmeister Bayern München 2009 hatte er nicht mehr als Coach gearbeitet. Zuletzt beriet der ehemalige Torjäger aus Schwaben den Toronto FC aus der Nordamerika-Liga und wirkte dabei auch bei der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Torsten Frings mit.

Der bisherige Trainer Bradley hatte 2007 die US-Männer übernommen und zuletzt beim Gold Cup betreut. Bei der Meisterschaft von Nord- und Mittelamerika hatte das US-Team unter der Regie des 53-Jährigen trotz einer überraschenden Vorrunden-Niederlage gegen Panama das Finale erreicht, unterlag Mexiko dort aber 2:4. Nach der Revanche am 10. August empfangen die US-Boys am 2. September im kalifornischen Carson Costa Rica und treten am 6. September in Brüssel zu einem Testspiel gegen den deutschen EM-Qualifikationsgegner Belgien an.