In Frankreich fällt der Fußballprofi Younousse Sankharé nach einer Haartransplantation aus. Ein absurder Einzelfall? Ganz sicher nicht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Bordeaux - Ein Mann ohne Bart ist wie ein Brot ohne Kruste, so lautet eine altfranzösische Weisheit. Der wieder stark im Trend liegende Sinnspruch hat Younousse Sankharé möglicherweise darin bestärkt, sich einen Hipster-Teppich im Gesicht verlegen zu lassen. Dem Fußballprofi von Girondins Bordeaux wurden in der Winterpause büschelweise Nackenhaare entnommen und ins Gesicht verpflanzt. Einen Haken hat die Geschichte. Seit der Schönheitsoperation absolvierte der französisch-senegalesische Mittelfeldspieler kein Spiel mehr für den Erstligisten. Younousse Sankharé fühlt sich seit der Transplantation unwohl, hat immer wieder Fieber und kann seit Wochen nur eingeschränkt trainieren. Zu den Übungseinheiten erscheint der 29-Jährige mit einem Plastikschutz für den Nacken, um das entzündende Ex-Zuhause seiner Barthaare zur Ruhe kommen zu lassen.

 

Der Bartfall und die wachsende Begeisterung

Bei Girondins Bordeaux sind sie jetzt ziemlich sauer auf Younousse Sankharé, das jedenfalls berichtet die ortsansässige Tageszeitung „Sud Ouest“. Durch den offenbar nicht mit dem Club abgestimmten Eingriff fehlt diesem derzeit nicht nur ein wichtiger Spieler. Es wird über den Bartfall auch landesweit und mit wachsender Begeisterung süffisant berichtet. Der Tenor: etwas Vergleichbares hat es im französischen Fußball nocht nicht gegeben. Zur Beruhigung: woanders aber schon.

Es ist für Younousse Sankharé und seinen Club vielleicht ein Trost, wenn sie von Charles Akonnor hören. Der stand dem VfL Wolfsburg 2001 einige Spiele lang nicht zur Verfügung, weil er sich beim Bedienen der automatischen Antenne seines Wagens eine innere Nasenverletzung zuzog. Das in der Folge eingenommene blutstillende Mittel stand auch noch auf der Dopingliste, weshalb Akonnor in der Folge nicht spielen durfte. Oder Robbie Keane. Der irische Nationalspieler fiel 1998 mehre Monate mit einem Bänderriss aus. Den hatte er sich beim Versuch zugezogen, sich die Fernbedienung seines TV-Geräts auf dem Sofa liegend mit dem Fuß zu angeln.

Die Karriere von Darren Barnard wiederum bekam in der heimischen Küche einen Knick. Dort rutschte der walisische Nationalspieler auf den von seinem Hund uringetränkten Fliesen aus und zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu.

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