Gegen Germania Bietigheim gelingt dem aufstiegswilligen Fußball-Landesligisten TSV Heimerdingen lediglich ein 0:0 – und nutzt so die Patzer der Konkurrenz nicht aus.

Das Abschlagen der Bietigheimer Spieler nach dem Schlusspfiff war über den ganzen Platz zu hören. Die blau gekleideten Akteure des Tabellenelften waren mit dem Punktgewinn beim TSV Heimerdingen hochzufrieden. Die Männer in grün und weiß schlichen hingegen überwiegend mit hängenden Köpfen vom Spielfeld. „Wir haben es nicht geschafft, die gegnerische Abwehrreihen in Bewegung zu bringen und zu wenig Zug zum Tor entwickelt“, kommentiert TSV-Trainer Daniel Riffert das 0:0 seiner Mannschaft.

 

Damit verpassten es die Gastgeber, den 4:1-Auswärtserfolg vom vergangenen Wochenende zu veredeln und sich noch näher an den Relegationsrang heranzuschieben. Dies wäre möglich gewesen, da sowohl der Zweite TSV Crailsheim in Oeffingen (0:1) als auch der Dritte VfR Heilbronn in Kaisersbach (1:3) als Verlierer vom Platz gingen. „In Crailsheim haben wir vergangene Woche viel bessere Lösungen gefunden, indem wir Überzahlsituationen geschaffen haben und hinter die Kette gekommen sind“, bedauerte Riffert.

Auf dem engen Kunstrasen entwickelte sich bei böigen Winden und Sprühregen ein wenig ansehnliches Spiel. Häufig versprangen beiden Teams die Bälle, selten kam der entscheidende Pass beim Mitspieler an. Chancen aus dem Spiel waren Mangelware, gefährliche Situationen entstanden meist nach ruhenden Bällen. Bietigheims Riccardo Macorig zielte im Nachschuss nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einer Faustabwehr von TSV-Keeper Maik Riesch zu hoch (11.). Ebenso Robin Reichardt nach einem Eckball, nachdem Christian Stagel Alberto nach einer Flanke von Jens Peringer aus sieben Metern einen Gegenspieler angeköpft hatte. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte TSV-Stürmer Lars Ruckh, dessen Freistoß aus 25 Metern Germania-Schlussmann Jens Krüger aus der linken unteren Ecke faustete (38.). Beim folgenden Eckball war ein Gästeverteidiger gerade noch per Kopf vor dem aufgerückten Innenverteidiger Sebastian Bortel am Ball. „Mehr wollen“, forderte der danach seine Vorderleute auf, „mehr Biss“ hatte zuvor Pascal Dos Santos Coelho von seinen Mitspielern verlangt.

Der TSV nimmt selbst ein Geschenk nicht an

Doch auch in der zweiten Halbzeit änderte sich die Begegnung nicht grundsätzlich. Chancen entstanden aus Einzelaktionen, als Ruckh einen Ball im Strafraum auf den eingewechselten Matthias Kolb ablegte, dieser jedoch bei zwei Schussversuchen abgeblockt wurde (69.). Selbst ein Geschenk der Germania-Defensive nahm der TSV nicht an: Ruckh stand nach einem zu kurzen Abschlag von Germania-Keeper Krüger und einem Pass von Michele Ancona frei vor dem Bietigheimer Kasten, sein Heber ging aber vorbei (79.). „Wir sind zwar nur zu Halbchancen gekommen, haben defensiv aber wenig zugelassen“, zeigte sich Germania-Trainer Holger Ludwig an alter Wirkungsstätte sehr zufrieden. „So ein Spiel muss man einfach durch einen Standard entscheiden“, bemängelte TSV-Coach Riffert und wandte dann schon wieder den Blick nach vorne: „Jetzt heißt es weitermachen und nächste Woche in Breuningsweiler punkten“. TSV Heimerdingen: Riesch, Pellegrino, Fota, Bortel, Peringer (77. Oniha), Stagel Alberto, Dos Santos Coelho, Ancona, Reichardt, Ruckh, Gudzevic (62. Kolb).