Beim Fußball-Verbandsligisten SKV Rutesheim soll Steffen Gorsegner vom TSV Höfingen den Abgang von Kerim Redzepovic kompensieren. Und Henry Strahl wurde geholt, um die Außenbahn zu beleben.

An diesem Samstag (15 Uhr) empfängt die SKV Rutesheim den SSV Ehingen-Süd zum Duell – von den beiden Winter-Neuzugängen Henry Strahl und Steffen Gorsegner darf sich aber nur einer echte Hoffnungen machen, von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Denn mit den Torhütern, wie das Gorsegner einer ist, ist das im Fußball so eine Sache. Trainer schwören auf eine klare Hierarchie zwischen den Pfosten, was bei der SKV zu einem Dilemma führte.

 

Vor der Saison hatte der damalige Trainer Marcel Pfeffer in Jan Göbel und Kerim Redzepovic zwei gleichwertige Torspieler, Letzterer bestritt die ersten beiden Spiele, nach zwei Pleiten und acht Gegentoren wechselte der Coach zu Göbel, wohl auch, um einen neuen Akzent zu setzen. Mit dem 21-Jährigen gelangen in den Partien gegen den VfL Sindelfingen und beim SSV Ehingen-Süd zwei der nur drei Siege in der Hinrunde. Vielleicht auch deshalb blieb Göbel die Nummer eins, obwohl das Team danach nur noch vier Zähler holte. Als Pfeffer zurücktrat und die Ex-Stürmer Christopher Baake und Steffen Hertenstein übernahmen, ließen sie die Hierarchie zwischen den Pfosten unangetastet. „Das war gar nicht so einfach, Kerim Redzepovic war nicht nur über Jahre unser Mitspieler, sondern ist auch ein guter Freund“, sagt Hertenstein über den 24-Jährigen.

Das Trainer-Duo versprach Redzepovic, ihm keine Steine in den Weg zu legen, sollte sich nach einem neuen Club umsehen. Eine solche Chance hat der Schlussmann in der Winterpause gefunden und genutzt – er wechselte zum Landesligisten VfB Neckarrems, sodass sich die SKV zum Handeln gezwungen sah. Die Wahl fiel am Ende auf den 22 Jahre alten Steffen Gorsegner, der als die neue Nummer zwei den großen Sprung vom A-Ligisten TSV Höfingen gleich drei Klassen höher in die Verbandsliga wagt. Den Kontakt stellte Steffen Hertenstein her, der seine Karriere bei der Spvgg Warmbronn in der Kreisliga ausklingen ließ und damals auf Gorsegner aufmerksam wurde, als dieser noch beim FC Gerlingen spielte.

Gorsegner spielte nie höher als Kreisliga A

„Die Anfrage kam unerwartet“, erklärt der 22-Jährige, der beim FC Gehenbühl begann und bei seinen Stationen TSF Ditzingen, FC Gerligen und TSV Höfingen nie höher als Kreisliga A gespielt hat. Hertenstein hält dennoch große Stücke auf den neuen Mann zwischen den Pfosten. „Er ist natürlich ein Stück weit eine Wundertüte und muss sich an erst noch an das neue Trainings- und Fitnessniveau gewöhnen“, erklärt er. Dennoch bringe der junge Mann ein gutes fußballerisches Niveau mit und könne seine Vorderleute lautstark dirigieren. Außerdem habe er für einen Torhüter eine gute Statur.

Strahl könnte sich als Glücksgriff entpuppen

Mit vielen Vorschusslorbeeren versieht der Co-Trainer Henry Strahl, der vom Bezirksligisten TV Pflugfelden zur SKV gestoßen ist. „Er könnte sich als Glücksgriff erweisen“, glaubt Hertenstein. Mit ihm war der Verein schon länger in Kontakt, das Problem war, dass Strahl lange Zeit verletzt war. „In der Vorbereitung hat er sich in Fitness und Schnelligkeit als einer der Besten erwiesen“, freut sich der Co-Trainer, der den 20-Jährigen auf der linken Seite einsetzen will. Henry Strahl habe viel im Kraftraum und an der Ausdauer gearbeitet, er schlage gute Flanken und bringe „die Gier zu gewinnen“ mit. Ob er gegen Ehingen-Süd zum Einsatz kommt, ist ungewiss – Strahl war bis Freitag krank.