Die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach unterliegen der SKV Rutesheim mit 2:3. Nicht nur das späte Gegentor verärgert den Cheftrainer Ioannis Tsapakidis.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Ioannis Tsapakidis war am Donnerstagmorgen noch immer heiser. Der Sportliche Leiter und Cheftrainer des SV Fellbach hatte am Mittwochabend ganz am Ende des Verbandsliga-Nachholspiels bei der SKV Rutesheim sehr ausdauernd und sehr lautstark seine Abwehrkräfte angehalten, den Ball unverzüglich nach vorn zu befördern. In Richtung des Angreifers Fabijan Domic, weit genug weg vom eigenen Strafraum. Nichts dergleichen allerdings geschah. Nikola Jelic brachte stattdessen den Fellbacher Defensivgefährten Mika Müller in Schwierigkeiten. Daraus resultierte ein Freistoß, der den Rutesheimer Fußballern den Treffer zum 3:2-Sieg einbrachte. Nach dem Schuss von Gianluca Gamuzza ließ Manuel Haug, für den verletzten Philipp Gutsche in die Startelf gerückt, die Kugel auch noch im Torwarteck ins Netz rauschen. Es war die 92. Spielminute.

 

Gianluca Gamuzza entscheidet das Spiel zugunsten der SKV Rutesheim

Der Trainer fand an diesem Abend, an dem er mit den Fußballern des SV Fellbach den dritten Erfolg nacheinander angestrebt hatte, einigen Grund zur Fassungslosigkeit. Nicht nur in der Schlusssequenz, in der Nikola Jelic all die Heiserkeit erzeugenden Anweisungen ignoriert oder zumindest überhört hat. Die Begegnung hatte aus Sicht der Gäste schon überaus unerfreulich begonnen. Sie traten sehr viel anders auf als zuletzt beim 3:2-Erfolg in Essingen oder beim 8:0-Rekordsieg gegen den VfB Neckarrems. Der Drittletzte, der davor seit dem 18. September nicht mehr gewonnen hatte, nutzte vor der Pause die mangelnde Bereitschaft des Gegners zu einer 2:0-Führung. Laurin Stütz traf mit abgefälschtem Versuch für die SKV Rutesheim (3.), Michael Schürg nach einem Konter (27.), „bei dem wir uns wie Schuljungen verhalten haben“ (Ioannis Tsapakidis). „Ich bin enttäuscht von der Einstellung der Mannschaft in der ersten Hälfte, in der wir alles vermissen ließen, was uns zuletzt stark gemacht hat“, sagte der 44-Jährige.

Die Gäste aus Fellbach gleichen aus – und verlieren dann dennoch

Die Männer in Rot kehrten nach seiner Kabinenansprache mit mehr Dynamik ins Geschehen zurück. Mitverantwortlich dafür waren auch die eingewechselten Spieler. Fabijan Domic, noch vor dem Seitenwechsel für den indisponierten Koray Yildiz auf dem Grün, erzielte den Anschlusstreffer (63.). Ali Ferati war per Freistoß erfolgreich (82.). Der Fellbacher Verbund war trotz der schwachen Anfangsphase drauf und dran, den Abend noch vorteilhaft ausklingen zu lassen. Doch Claudio Paterno, ebenfalls bald – für den angeschlagenen Timo Marx – eingewechselt und später ebenfalls mit Anteil am Aufschwung des SVF, vergab eine vielversprechende Gelegenheit. Ebenso Leon Braun. Ali Ferati traf per Freistoß auch noch die Latte. Ins Tor flog der Ball bloß noch ganz am Ende des Nachholspiels auf der anderen Seite, nachdem die sehr ausdauernden und sehr lautstarken Anweisungen des Fellbacher Trainers keine Beachtung gefunden hatten. SV Fellbach: Haug – Jäkel, Müller, Marx (20. Paterno), Jelic, Miller (75. Hofmeister), Yildiz (35. Domic), Parharidis, Koroll, Braun, Sessa (52. Ferati).