Timo Baumgartl, Profi des abstiegsgefährdeten Bundesligisten VfB Stuttgart, besucht den TSV Schmiden – und nimmt sich viel Zeit für die Nachwuchsfußballer.

Schmiden - Eigentlich wollte Timo Baumgartl ja zum Anpfiff der Champions-League-Partie von Borussia Dortmund bei Juventus Turin zu Hause in Maichingen vor dem Fernseher sitzen. Doch daraus wurde nichts für den Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart, denn sein Besuch beim TSV Schmiden am Dienstagabend ging länger als gedacht. Fast zwei Stunden lang war er da – bis etwa 20.15 Uhr. Doch das lag nicht nur an den begeisterten Schmidener Kindern, sondern auch an Timo Baumgartl, der in Schmiden offenbar so viel Spaß hatte, dass er kaum mehr gehen wollte.

 

„Über so eine Veranstaltung freut man sich immer wieder“, sagte der 18-Jährige, der quasi als Hauptpreis beim TSV Schmiden vorbeischaute. Zum Tag des Jugendfußballs hatte der Württembergische Fußballverband (WFV) vergünstigte Eintrittskarten für das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den SC Paderborn angeboten, mehr als 8000 Nachwuchskicker haben die Bundesliga-Partie (0:0) am 20. Dezember in der Mercedes-Benz-Arena angeschaut. Auch die E- und F-Jugendlichen des TSV Schmiden waren dabei, und die Schmidener haben anschließend sogar noch ein Preisausschreiben gewonnen – mit dem Besuch eines VfB-Spielers als Hauptgewinn. „Wir haben Timo gewonnen“, sagte Nilo Aschoff, der den Besuch organisiert hatte und Mitglied der TSV-Fußballabteilung ist.

Und so kam Timo Baumgartl am Dienstag nach Schmiden und stellte sich den Fragen der etwa 60 Jugendfußballer des TSV Schmiden. „Wie wird man Profi?“, wollte einer wissen. Was das für ein Gefühl sei, ins Stadion einzulaufen, ein anderer. Timo Baumgartl beantwortete jede Frage und führte anschließend ein paar Kunststücke mit dem Ball vor. Auch die Jungs vom TSV durften dem Profi ihr Können zeigen.

„Es war ein aufregendes Gefühl, mit ihm zu spielen“, sagte Alessio Cilenti, der für das zweite E-Jugend-Team des TSV kickt. Der Zehnjährige ist selbst großer VfB-Fan, seine Lieblingsspieler sind Alexandru Maxim, Timo Werner – und Timo Baumgartl.

„Für die Kinder ist das schon ein tolles Erlebnis“, sagte Peter Reichert, der für die Fan-Betreuung beim VfB Stuttgart zuständig ist und Timo Baumgartl nach Schmiden begleitete. „Und Timo kommt sehr gut an.“ Fast zwei Stunden lang nahm sich der 18-Jährige Zeit für Fotos und Autogramme. „Ich weiß ja noch gut, wie es war, als ich selbst noch klein war. Deshalb freut es mich auch, wenn ich jetzt was zurückgeben kann“, sagte der Innenverteidiger. „Und mit Kindern Fußball zu spielen macht auch einfach richtig Spaß.“

Deshalb blieb Timo Baumgartl länger als gedacht in Schmiden. Die Champions-League-Partie hat er dabei glatt vergessen – und deshalb halt auch den Anpfiff verpasst.