Das erste Derby in der Verbandsliga geht mit 4:0 an Rutesheim.

Rutesheim - Was soll nach der herausragenden Vorsaison und Platz drei eigentlich kommen? Und wie schlägt sich der neue Trainer Jens Eng nach der so    erfolgreichen Ära Rolf Kramer? Die Fragen vor der Saison 2019/2020 hatten eine nicht unbeträchtliche Dimension. Nach 17 Spielen sind sie jedoch zu einem großen Teil beantwortet. Stellvertretend dafür steht der starke Auftritt im letzten Spiel vor der Winterpause gegen die TSG Backnang, die beim 1:3 ihre erste Punktspielniederlage in dieser Saison kassierte. Die SKV ging mit dem gleichen Selbstverständnis wie in   weiten Teilen der Vorsaison zu Werke, kann auf ein eingespieltes Team mit starken Neuzugängen bauen, in einem System, in dem die Abläufe automatisiert sind.

 

Der Start gestaltete sich jedoch schwierig. Rutesheim kassierte in den ersten sieben Partien fünf Niederlagen und davon vier in Folge. Nach dem 2:4 beim VfL Sindelfingen wirkte der Trainer Jens Eng sichtlich angeschlagen. Zweifel an der neuen Mission? „Das ist vielleicht übertrieben. Aber nach diesem Spiel kommt man schon ins Grübeln und macht sich seine Gedanken“, blickt der Übungsleiter zurück. Doch die Gründe für den Fehlstart lagen für ihn auf der Hand. Verletzungen wie die von Tobias Weiß und Tobias Gebbert – später kamen unter anderem auch noch Alexander Wellert, Steffen Hertenstein und Gianluca Crepaldi dazu – mussten kompensiert werden.

Erschwerte Bedingungen

Dazu erschwerten urlaubsbedingte Fehlzeiten die Vorbereitung. „Kollektiv waren das 15 bis 20 Prozent weniger. Umso begeisterter bin ich von der Mannschaft, dass sie sich aus dieser Situation herausgearbeitet hat“, sagt der Übungsleiter. Er setzte auf Konstanz und das unter Kramer erfolgreich praktizierte System mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette in der Defensive. „Im Sommer war die Zeit zu knapp, etwas zu ändern. Wir werden aber daran arbeiten, dass wir mit einer zweiten und dritten Variante noch flexibler werden“ (Eng).

Jens Eng Foto: Andreas Gorr

Das Vertrauen in Bewährtes zahlte sich aus. Darüber hinaus sind die Neuzugänge eine Bereicherung für das Team. Tim Rudloff hat seinen Platz in der Defensivreihe gefunden, Mustafa Uslu setzt auf der linken Seite Akzente, Robin Münst zeichnet sich als Torschütze (8) und Vorbereiter aus. Colin Schulze brauchte am längsten, um sich zu akklimatisieren, hat aber auch schon sieben Einsätze in der Startformation auf dem Konto.

In seiner zweiten Saison bei den Aktiven lässt es Salvatore Catanzano nach Anlaufschwierigkeiten so richtig krachen. Zwölf Treffer gehen bislang auf sein Konto, alleine vier beim 7:1 in Heiningen. In der vergangenen Saison kam der 20-Jährige insgesamt auf zehn Tore. Sechs Punkte fehlen zum zweiten Platz. Geht der Blick nun nach oben? „Nein, nein“, winkt Jens Eng ab, „wir haben weder bewusste Gedanken nach oben, noch nach unten. Wir gucken, was herauskommt.“