Mehr als 70 ausländische Bundesliga-Profis aus 21 Nationen machen sich Hoffnungen auf eine WM-Nominierung für Brasilien. Beim VfB Stuttgart gibt es drei Legionäre, die gute Karten haben, an der WM-Endrunde teilzunehmen.

Mehr als 70 ausländische Bundesliga-Profis aus 21 Nationen machen sich Hoffnungen auf eine WM-Nominierung für Brasilien. Beim VfB Stuttgart gibt es drei Legionäre, die gute Karten haben, an der WM-Endrunde teilzunehmen.

 

Düsseldorf - Mit dem Rückrundenstart beginnt nicht nur für Joachim Löws Kandidaten das heiße Rennen um die WM-Tickets. Auch 72 ausländische Profis machen sich in der Fußball-Bundesliga mehr oder minder berechtigte Hoffnungen auf die Nominierung für die Weltmeisterschaft vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien.

Wie eine Erhebung der Nachrichtenagentur dpa ergab, stellen Triplesieger Bayern München und Schalke 04 mit jeweils neun Spielern die meisten Anwärter bei Deutschlands WM-Rivalen. Werder Bremen hat als einziger Erstligist derzeit keinen ausländischen Spieler mit realistischer WM-Chance.

Die größte Legionärs-Fraktion in der Bundesliga bilden die Schweizer mit elf Profis. Dass die Asiaten hierzulande immer weiter auf dem Vormarsch sind, zeigt das große Kontingent der WM-Aspiranten: Sieben Bundesliga-Spieler aus Japan und fünf aus Südkorea haben gute WM-Aussichten. Stark vertreten ist - angeführt von Stuttgarts Torjäger Vedad Ibisevic - auch WM-Debütant Bosnien-Herzegowina (6).

Neben Ibisevic können sich noch zwei weitere Spieler des VfB Stuttgart berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM machen: Arthur Boka von der Elfenbeinküste und der Japaner Gotoku Sakai.

Kroatien mit Bayern-Profi Mario Mandzukic, die Niederlande mit Schalkes Klaas-Jan Huntelaar und Rafael van der Vaart (HSV) sowie die von Jürgen Klinsmann trainierte USA mit Jermaine Jones und Hoffenheims Steven Cherundulo stellen jeweils fünf mutmaßliche WM-Spieler. „Ich glaube an eine Nominierung“, sagt auch US-Profi Timothy Chandler (Nürnberg) voller Hoffnung.

Dortmund und Gladbach haben wenig Legionäre

Er wird wie alle anderen versuchen, in der Rückrunde eine tragende Rolle im Verein zu spielen. Denn gute Leistungen in den Clubs sind für die Nationaltrainer in aller Welt die Voraussetzung für eine WM-Berufung. Für Sejad Salihovic ist die erste WM-Teilnahme Bosnien-Herzegowinas eine zusätzliche Motivation. „Wir fahren nicht einfach nach Brasilien, um dabei zu sein. Ich glaube schon, dass wir da was reißen können“, betont Hoffenheims Freistoßspezialist.

Sollte die Motivation bei allen ausländischen Kandidaten im WM-Jahr besonders hoch sein, müsste neben den Bayern auch Schalke eine außerordentliche Rückserie spielen. Der Revierclub ist das „bunteste“ Team der Liga mit WM-Aspiranten aus den meisten verschiedenen Ländern. Neben den DFB-Spielern Julian Draxler und Benedikt Höwedes hat Trainer Jens Keller neun weitere WM-Kandidaten aus acht Nationen unter seinen Fittichen. Wolfsburg hat unter anderen gleich drei Nationalspieler von Trainer Ottmar Hitzfeld (Diego Benaglio, Ricardo Rodriguez, Timm Klose) und in Millionen-Neuzugang Kevin De Bruyne einen von vier belgischen WM-Kandidaten der Liga.

Überraschenderweise haben ausgerechnet die Spitzenclubs aus Dortmund und Mönchengladbach (nur der Schweizer Granit Xhaka) wenig Legionäre, die für die WM infrage kommen. „Das wird eine besondere Rückrunde für mich“, sagte Torhüter Mitch Langerak (Australien), der sich trotz seines Nummer-zwei-Status beim BVB wohl ebenso keine Sorgen um das WM-Ticket machen muss wie Sokratis, der gemeinsam mit dem Schalker Kyriakos Papadopoulos die griechische Innenverteidigung bilden könnte. „Papa“ muss nach seiner einjährigen Verletzungspause aber erst auf Schalke wieder richtig Fuß fassen. „Nach so einer langen Pause will ich erst einmal gesundbleiben. Das ist das Wichtigste“, sagte Papadopoulos.

Das Gros der Bundesliga-Legionäre hat gute Chancen auf die WM, einige sind wie der Mainzer Neuzugang Ja-Cheol Koo (Südkorea) sogar Kapitän ihrer Auswahlmannschaft. Und es gibt nur wenige Exoten wie Mainz-Profi Junior Diaz (Costa Rica), der sich dort mit seinem südkoreanischen Teamkollegen Joo-Ho Park ein Duell um die Position des Linksverteidigers liefert. „Er ist mein bester Freund. Er kann mir helfen und ich ihm“, sagte Koo über seinen Kumpel Park.