In der Nachspielzeit hat sich die U 17 Brasiliens im eigenen Land den WM-Titel gesichert. Die deutsche Auswahl war bei dem Turnier nur Zuschauer – die Experten wissen, warum.

Gama - Brasiliens Fußball-Nachwuchs hat den Heimvorteil genutzt und sich zum vierten Mal zum U-17-Weltmeister gekrönt. In einem dramatischen Finale setzte sich die kleine Selecao gegen Mexiko mit 2:1 (0:0) durch. Den Führungstreffer der Mexikaner durch Bryan Gonzalez (66.) beantworteten die Hausherren im Finalort Gama spät durch Kaio Jorge (84./Elfmeter) und Lazaros umjubeltes Jokertor in der Nachspielzeit.

 

Im kleinen Finale besiegte Frankreich dank des Dreifach-Torschützen Arnaud Kalimuendo die Niederlande mit 3:1 (1:1). Der Nachwuchs des amtierenden Weltmeisters hatte zuvor im Halbfinale einen 2:0-Vorsprung gegen Brasilien verspielt, als Lazaro ebenfalls als Joker die Gastgeber mit seinem Tor zum 3:2 in der 89. Minute ins Endspiel schoss.

Der DFB hat im Nachwuchs großen Nachholbedarf

Deutschland hatte bei der EM im Mai in Irland keines der fünf Europa-Tickets für das 24 Teams umfassende WM-Turnier ergattert. „Uns fehlen die Straßenfußballer“, sagte der inzwischen ausgeschiedene DFB-Trainer Michael Feichtenbeiner im Interview mit unserer Redaktion. Auch VfB-Sportdirektor Sven Mislintat kritisierte zuletzt die Nachwuchsarbeit in Deutschland.

Auch der beste Spieler des Turniers kommt aus Brasilien

Mit dem Goldenen Ball als bester Spieler des WM-Turniers wurde Brasiliens Gabriel Veron ausgezeichnet, vor Adil Aouchiche (Frankreich) und Eugenio Pizzuto (Mexiko). Den Goldenen Schuh als bester Torschütze erhielt Sontje Hansen (Niederlande) mit sechs Treffern, als bester Torhüter wurde Brasiliens Matheus Donelli prämiert.

Brasilien hatte zuvor 1997, 1999 und 2003 den Titel gewonnen. Rekordsieger ist mit fünf Triumphen Nigeria. Deutschland erreichte seine beste Platzierung bei der Erstauflage 1985, damals noch als U-16-Turnier ausgetragen, als die von Horst Köppel trainierte Mannschaft in China im Finale Nigeria unterlag.