In Trier erfasst ein Auto mehrere Menschen und verletzt mindestens vier von ihnen tödlich. Ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften ist im Einsatz. Die Hintergründe sind unklar.

Stuttgart - Bei einem Vorfall mit einem Auto sind in der Innenstadt von Trier mindestens vier Menschen getötet und 15 teils schwer verletzt worden. „Es gibt mehrere Tote und eine ganze Reihe Schwer- und Schwerstverletzter“, sagte der Sprecher des Präsidiums Trier, Karl-Peter Jochem. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sprach im Interview mit dem SWR von einem „Amokfahrer in der Innenstadt“.

 

Der Fahrer wurde festgenommen, das Auto sichergestellt. Es handele sich um einen 51 Jahre alten Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg, teilte die Polizei mit. Der Mann sei mit einem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar „wahllos“ Menschen angefahren.

„Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. „Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen.“

Die Hintergründe, warum der Fahrer in die Fußgängerzone nahe der Porta Nigra fuhr, blieben zunächst unklar. Augenzeugen berichteten, dass Menschen durch die Luft geschleudert worden seien. „Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken das kann bei uns nicht passieren“, sagte Leibe. „Jetzt ist es auch in Trier passiert.“

Großaufgebot der Polizei im Einsatz

Rettungskräfte aus der ganzen Region seien im Einsatz. „Alle sind damit beschäftigt, Verletzte und Schwerstverletzte im Moment in die Krankenhäuser zu bringen“, äußerte Leibe. Er sei nach dem Vorfall durch die Innenstadt gelaufen. „Es war einfach nur schrecklich“, sagte er und schilderte, wie er einen Turnschuh gesehen habe.

Auch ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz. Der ADAC schickte Rettungshubschrauber, ein Verletzter wurde nach Wittlich geflogen. Große Teile der Innenstadt waren abgesperrt. Nach der Festnahme bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, teilte die Polizei mit.

Die rheinland-pfälzischen CDU-Politiker Julia Klöckner und Christian Baldauf äußerten sich schockiert und betroffen. Sie seien erschüttert über die „Amokfahrt“, teilten die CDU-Landeschefin und der CDU-Landtagsfraktionschef mit. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten vor Ort. Wir trauern mit den Angehörigen der Toten“, erklärten sie. „Wir danken den Helfern und Rettungskräften für ihre Arbeit. Jetzt gilt es die weiteren Ermittlungen abzuwarten.“

Im Februar hatte im nordhessischen Volkmarsen ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absichtlich in die Menge gesteuert. Dutzende Menschen wurden verletzt. 2019 hatte ein 50-Jähriger in Bottrop in der Neujahrsnacht gezielt Menschen angefahren. Er wurde in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. In Münster war 2018 ein Mann mit seinem Campingbus in eine Gruppe gerast, es gab fünf Tote. Der Täter erschoss sich, die Ermittler gehen von einer psychischen Erkrankung aus.

Hinweisportal eingerichtet

Die Ermittler baten Augenzeugen am Dienstag per Twitter, dort Fotos oder Videos von der Tat hochzuladen. Hinweise und Informationen für Angehörige möglicher Verletzter gibt es unter der Nummer 0800 6565651.