Die Polizei sucht zum Jahresende mit zahlreichen neuen Bildaufnahmen öffentlich nach weiteren Tätern im Zuge der G20-Krawalle in Hamburg. Die Ermittler hoffen so auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

Hamburg - Rund fünf Monate nach den schweren Krawallen während des G20-Gipfels in Hamburg suchen die Ermittler mit zahlreichen neuen Bildaufnahmen öffentlich nach weiteren Tätern. Polizei und Staatsanwaltschaft präsentierten am Montag in der Hansestadt Videosequenzen und Fotos, die Verdächtige beim Plündern von Geschäften oder dem Anzünden von Autos zeigen. Sie hoffen nun auf neue Hinweise.

 

Die Aufnahmen wurden unter anderem auf den Internetseiten der Hamburger Polizei veröffentlicht. Sie befassen sich insgesamt mit fünf verschiedenen Tatkomplexen. Nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel Anfang Juli fahndet eine Sonderkommission der Hamburger Polizei mit großem Aufwand nach den Tatverdächtigen.

Mehr als 20.000 Polizisten im Einsatz

Rund um das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli 2017 trotz des Einsatzes von mehr als 20.000 Polizisten schwere Krawalle gegeben. Randalierer lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, zündeten Autos an und plünderten mehrere Geschäfte. Es gab hunderte verletzte Einsatzkräften sowie hunderte Fest- und Ingewahrsamnahmen.

Die 165 Ermittler der Soko Schwarzer Block versuchen unter anderem, Verdächtige durch eine systematische Auswertung der bei den Ausschreitungen massenhaft entstandenen Video- und Fotoaufnahmen zu identifizieren. Unter anderem riefen sie Bürger auf, ihnen Bilder von ihren Smartphones zu schicken.

Die Soko leitete bereits rund 3000 Ermittlungsverfahren wegen der Krawalle ein. Inzwischen gab es auch die ersten mehr als 20 Strafprozesse gegen Randalierer und Plünderer. Die bislang höchste Strafe dabei verhängte Strafe waren drei Jahre und drei Monate Haft. Sie ist aber bislang nicht rechtskräftig.