Das Abbilden von virtueller Gewalt in Gaming-Videos wurde bisher auf YouTube genauso behandelt wie Clips, die reale Gewalt zeigen. Dies will die beliebte Online-Plattform nun ändern.

Stuttgart - Wer sich auf YouTube ein Video anschauen möchte, das gewalttätige Sequenzen aus Videospielen zeigt, musste bisher eine Altersabfrage durchlaufen, die unter anderem den Besitz eines YouTube-Accounts voraussetzt. Dasselbe Prozedere erscheint bei Clips von Gewalttaten, die tatsächlich im realen Leben stattgefunden haben. Diese Regularien will der Videoanbieter nun verändern und setzt sich damit gleichzeitig für die Wahrnehmung von Videospielen als Kunstform ein.

 

Zukünftig unterscheidet YouTube klar zwischen realer Brutalität und gestellter, programmierter Gewalt in Gaming-Videos. Clips mit brutalen Spielsequenzen können zukünftig einfacher angeschaut werden, indem der Nutzer einzig der Wiedergabe zustimmen muss. Indem solche Videos nicht mehr mit einer Altersabfrage gesperrt sein werden, erfahren sie dieselbe Behandlung wie fiktive Filme.

Kein Freibrief für das Zeigen von besonders harter Gewalt

Die Entscheidung basiert laut Youtube auf dem Bewusstsein, dass es einen Unterschied zwischen der Rezeption von gestellter und realer Gewalt gebe. Trotz allem werde es weiterhin Grenzen geben. Das Unternehmen hat angekündigt, Videos, die ihren Fokus explizit auf die Darstellung brutaler Gewalt legen, nach wie vor mit einer Altersabfrage für Minderjährige zu sperren. Außerdem müssen Nutzer, die gewaltdarstellende Clips veröffentlichen, damit rechnen, dass Werbung gar nicht oder nur wenig eingeblendet wird und die Monetarisierung der Videos dementsprechend erschwert ist.