Rosen gehören wegen ihren schönen Blüten zu den beliebtesten Gartenblumen. Wären da nicht Krankheiten wie Rosenrost oder Sternruß. Das könnte helfen.

Die Rose wird seit der griechischen Antike als „Königin der Blumen“ bezeichnet. Rosen werden seit mehr als 2000 Jahren als Zierpflanzen gezüchtet. Die beliebten Blumen können von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Wie man dem zuvor kommt, erklären wir hier.

 

Der Gartenschlauch

Im Frühjahr ärgern sich Rosenbesitzer vor allem über Blattläuse. „Die kommen, sobald die Pflanzen frische Triebe oder Knospen haben, denn dort können die Läuse besonders leicht den Pflanzensaft saugen“, sagt Harald Schäfer, Fachberater beim Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg. Wenn nur einzelne Triebe befallen sind, ist das nicht weiter tragisch. Auch an den Knospen hinterlassen die Blattläuse groß keinen Schaden. „Nach der Blüte stirbt dieser Pflanzenteil ja ohnehin ab“, sagt Schäfer. Sind jedoch sehr viele junge Triebe befallen, kann das dazu führen, dass diese neuen Triebe absterben. Denn einige Blattläuse geben beim Saugen über ihren Speichel Stoffe ab, die Blätter verkümmern lassen.

„In so einem Fall greife ich einfach zum Gartenschlauch und spritze die Läuse weg“, sagt Harald Schäfer. Alternativ kann man die Blattläuse auch mit einem Küchen- oder Taschentuch von den betroffenen Pflanzenteilen abstreifen. „Bevor man aktiv wird, sollte man jedoch schauen, ob nicht schon Nützlinge unterwegs sind“, sagt Harald Schäfer. Denn Tiere wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schwebfliegen räumen ganz von allein mit den Läusen auf. Ein naturnaher Garten hilft, damit sie sich wohlfühlen. Für Marienkäfer kann man zusätzlich eine Natursteinmauer, einen Holzstapel oder ein Marienkäferhaus als Unterschlupf bauen.

Die richtige Sorte

Sind die Sommer eher heiß und trocken, bekommen Rosen gern Rosenrost. Bei feuchter Witterung neigen sie dazu, Sternrußtau zu bilden. Beide typischen Rosenkrankheiten führen dazu, dass die Rose vorzeitig ihre Blätter verliert. Blattlose Pflanzen bringen kaum neue Blüten hervor, die neuen Triebe können kein Holz bilden und reifen nicht aus. Dadurch ist die Rose im Winter nicht so frosthart.

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Im Handel sind jede Menge Spritzmittel erhältlich, um Rosenrost oder Sternrußtau zu behandeln. Harald Schäfer hält von allen nichts. „Steht eine Rose jeden August ohne Blätter da, wenn ich sie nicht behandle, dann gehört sie samt Wurzel aus dem Garten entfernt“, sagt Schäfer. Stattdessen rät er dazu, eine sogenannte ADR-Rose zu pflanzen. Rosen, die die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung bestanden haben, sind widerstandsfähig gegenüber Blattkrankheiten wie Mehltau, Rost und Sternenrußtau. „Sie kriegen das Siegel erst, wenn sie sich über längere Zeit mit guter Pflanzengesundheit bewährt haben“, sagt Schäfer.

Auch dann kann es noch passieren, dass etwas Rosenrost oder Sternenrußtau auftritt. Das findet Harald Schäfer aber nicht schlimm. „Ich bin zufrieden, wenn meine Rosen Ende August noch 80 Prozent Laub haben. Das ist genügend Energie, um gesund ins nächste Jahr zu gehen. Da fange ich dann auch nicht an, einzelne kranke Blättchen abzurupfen.“

Der richtige Standort

Eine robuste Rosensorte wird sich allerdings auch nur dann im Garten gut entwickeln, wenn sie am richtigen Standort wächst. Rosen mögen es zwar warm. Staut sich die Hitze jedoch, begünstigt das Krankheiten wie Mehltau. „Es ist immer gut, wenn Rosen an ihrem Standort Wind abbekommen“, sagt Harald Schäfer. Während für Rosen früher Standorte an der Südseite empfohlen wurden, würde Harald Schäfer angesichts des Klimawandels inzwischen eher eine Lage Richtung Südwesten oder Südosten wählen. Die richtige Erde bewirkt, dass Rosen sich gesund entwickeln können. Sie brauchen humusreichen Boden. Der Aushub wird mit reifem Kompost und einer Handvoll Hornspänen gemischt. Nach dem Pflanzen gibt es jedes Frühjahr zum Austrieb eine Schaufel Kompost mit Hornspänen und eine zweite Düngung nach der Hauptblüte im Juni.

Der richtige Schnitt

Je stärker Rosen im Frühjahr zurückgeschnitten werden, umso stärker und kräftiger treiben sie dann auch wieder aus. „Ich warte mit dem Schneiden immer gern, bis die Triebe zwei bis vier Zentimeter groß sind, denn dann sehe ich, an welchen Stellen die Rose stark austreibt und wo ich entsprechend stark zurückschneiden kann“, sagt Schäfer. Wichtig dabei ist eine saubere Schere, damit keine Krankheitserreger von einer Rose auf die andere übertragen werden.

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Die Schere lässt sich beispielsweise mit einem Lappen mit Desinfektionsmittel reinigen oder für zehn Minuten in kochendes Wasser legen. Beim Schnitt ist es wichtig, schräg zu schneiden, damit das Regenwasser vom sogenannten Auge der Rose weggeleitet wird und sich keine Krankheitserreger bilden können.

Homöopathie und Hausmittel

„Eine kranke Rose, die an einem falschen Standort wächst, kann man mit solchen Mittelchen nicht gesund machen“, sagt Schäfer. Wenn es einer Pflanze jedoch grundsätzlich gut gehe, könnten homöopathische Mittel „das Tüpfelchen auf dem i“ sein. Dazu muss man allerdings wissen, dass die Wirksamkeit von Homöopathie sehr umstritten ist. Trotzdem findet sie ihre Anhänger und Anhängerinnen, auch im Gartenbau.

Die Heilpraktikerin und Homöopathin Christiane Maute zeigt in ihrem Buch „Homöopathie für Rosen“ (Narayana-Verlag), welche Globuli man gegen Blattläuse, Sternrußtau, Rosenrost oder Mehltau einsetzen kann. Flankierend zu einer guten Pflege (Schnitt, Dünger, richtiges Gießen) spricht Schäfer zufolge auch nichts dagegen, altbekannte Hausmittel wie Kaffeesatz und klein geschnittene Bananenschale an die Rosen zu geben. Sie können die Blatt- und Blütenbildung durch ihre Inhaltsstoffe unterstützen. „Pflegefehler kann man damit allerdings nicht wiedergutmachen“, so Schäfer.

Diese Rosen sind insektenfreundlich

Hochzucht
Hochgezüchtete Rosen, die mit ihren gefüllten Blüten prachtvoll blühen, nützen den Insekten wenig. Ihre Blüten sind zu eng für die Tiere. Außerdem enthalten diese Blüten dem Naturschutzbund (Nabu) zufolge oft keinen Nektar oder Pollen und damit keine Nahrung für die Insekten.

Wildformen
Besser für Bienen oder Hummeln ist es deshalb, die ungefüllten, einfachen Wildformen der Rosen zu pflanzen. Dazu gehören etwa die Hundsrose, die Essigrose, die Bibernellrose oder die Zimtrose. Das sind heimische Gewächse, die stark duften und obendrein sehr robust gegenüber Krankheiten sind. Ihre Hagebutten bilden im Winter außerdem eine gute Nahrung für Vögel.