Hochbeete werden immer beliebter. Diese ermöglichen nicht nur eine schonendere Gartenarbeit, sondern auch eine ertragreiche Ernte und können im Garten oder auf dem Balkon zu einem echten Hingucker werden. Doch welches Material eignet sich und wann sollte man beginnen, sein Hochbeet anzulegen?

Die Freude am Gärtnern ist groß, doch das ständige Knien und auf dem Boden sitzen ist auf Dauer anstrengend und Kräfte zehrend. Die einfache Lösung: Ein Hochbeet, das das Gärtnern auf einer angenehmen Höhe ermöglicht. Die meisten Hochbeete verfügen über eine direkte Verbindung zum Erdboden im Garten – ein Muss ist das aber nicht. Denn ein Hochbeet funktioniert nicht nur im Garten, sondern auch auf versiegelten Böden – also Balkonen oder Hinterhöfen.

 

Vorteile eines Hochbeets im Garten

Die Vorteile eines Hochbeets sind nicht von der Hand zu weisen. Neben dem positiven Aspekt der weniger anstrengenden körperlichen Arbeit und der Nutzung eines Hochbeets auch ohne Garten, gibt es zahlreiche weitere Aspekte, die für die Anschaffung eines Hochbeets sprechen. Denn nicht jeder Garten hat den geeigneten Boden, um etwas anpflanzen zu können. Gerade Gemüse ist in der Anpflanzung und Aufzucht anspruchsvoller. Gartenbesitzer deren Erdreich komplett verwurzelt ist oder einen besonders hohen Tongehalt hat, greifen gerne auf die Option eines Hochbeets zurück. Außerdem ist die Erde in einem Hochbeet dank zusätzlicher Zugaben besonders nährreich und eine Ernte aus einem solchen Hochbeet deshalb meist sehr ertragreich.

Ein weiterer Punkt, der für ein Hochbeet spricht, ist, dass die Beschaffenheit eines solchen Beets die Erntezeit sowohl nach vorne als auch nach hinten expandiert. Im Inneren eines Hochbeets entsteht eine wachstumsfördernde Wärme und auch die Sonne bescheint und wärmt das Beet nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten. Zusätzlich lässt sich das Beet noch gegen kühlere Temperaturen wappnen, indem man seine Pflanzen mit Vlies schützt. Durch die Wärme im Inneren des Beets wachsen auch die darin angesetzten Pflanzen deutlich schneller als in einem herkömmlichen Beet.

Es gibt verschiedenste Arten und Modelle von Hochbeeten. Welche Variante am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt, gilt es vor dem Kauf abzuwägen.

Hochbeet aus Holz

Das Hochbeet aus Holz ist der Klassiker im Garten. Der Vorteil von Holz ist, dass man mit etwas handwerklichem Geschick ein solches Hochbeet auch selbst bauen kann. Ein Beet der Marke Eigenbau bringt auch einen preislichen Vorteil mit sich. Besteht das Gerüst des Hochbeets aus Holz, hat man außerdem die Möglichkeit, das Beet bei Bedarf in wenigen Schritten zu zerlegen und den gesamten Inhalt mit Erde und Kompost zu erneuern. Bei einem Hochbeet aus Stein ist bei diesem Vorhaben vor allem das Gewicht ein Hindernis. Kauft man sich ein Hochbeet aus Holz muss man, auch wenn Holz preislich noch günstiger ist als Stein, damit rechnen, einige Scheine zu berappen. Mit dem Preis eines Kunststoff-Hochbeets kann das Hochbeet aus Holz leider nicht mithalten – dafür aber in Punkto Optik. Ein großer Nachteil von Holz als Material ist, dass es nach einiger Zeit ohne Pflege verwittert. Um diesem unschönen Nebeneffekt vorzubeugen, kann man die Holzbretter lasieren oder lackieren.

Hochbeet aus Metall

Es gibt verschiedene Metalle, die für den Bau von Hochbeeten verwendet werden. Am häufigsten werden Aluminium, Edelstahl und Edelrost eingesetzt. Das Nummer Eins Kriterium für ein Hochbeet aus Metall ist die lange Lebensdauer. Auch die Pflege ist deutlich weniger aufwendig als bei vergleichbaren Materialien aus Holz. In der Regel reicht es, ein verstaubtes Hochbeet schnell mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Wer Rostbildung vorbeugen möchte, kann das Metall mit einem speziellen Öl versiegeln. Wer nur eine begrenzte Fläche für sein Hochbeet zur Verfügung hat, kann mit einer Variante aus Metall die meiste Nutzfläche erzielen. Denn die Wände dieser Modelle sind deutlich dünner als die von Holz-Beeten oder Stein-Hochbeeten. Ein Nachteil eines Metall-Hochbeets ist das höhere Eigengewicht. Gerade für Balkone, die eine zulässige Höchstbelastung haben, eignet sich Metall als Material deshalb nicht. Die Anschaffung eines solchen Hochbeets ist außerdem teurer als bei Modellen aus Holz oder Kunststoff – jedoch punktet das Material hingegen mit seiner langen Lebensdauer.

Hochbeet aus Kunststoff

Wer sich unter einem Kunststoff-Hochbeet direkt die klischéehafte Plastikversion vor Augen hat, wird von der breiten Auswahl an Kunststoff-Hochbeeten begeistert sein. Mittlerweile gibt es zahlreiche Modelle, die verschiedenen Hölzern optisch nachempfunden sind. Kunststoff ist im Vergleich zu Holz zwar witterungsbeständiger und wird nicht von Schädlingen befallen, jedoch ist es ein Irrglaube, dass Kunststoff gar nicht verwittert. Im Vergleich zu Holz ist Kunststoff jedoch auch deutlich weniger pflegeaufwendig, da es für dieses Material keine Lacke, Öle oder Lasierungen gibt. Auch der Aufbau von Kunststoffbeeten gestaltet sich meist einfacher als der von verwandten Modellen aus Holz oder Metall.

Für eine bessere Wärmeisolierung kann ein Hochbeet aus Kunststoff außerdem auch doppelwandig aufgebaut werden. Das ist bei Konstruktionen aus Holz oder Metall meist zu aufwendig. Wer sich zwar ein Hochbeet für den Garten oder Balkon wünscht, jedoch nicht so viel Geld dafür ausgeben möchte, entscheidet sich mit einem Beet aus Kunststoff für die kostengünstigste Variante. Wer sein Hochbeet allerdings zu günstig kauft, darf sich nicht über etwaige Statik Probleme ärgern.

Hochbeet aus Stein

Ebenso wie Holz ist auch Stein ein Naturprodukt. Bei der Gestaltung eines Hochbeets aus Stein hat der Besitzer viele Möglichkeiten. Es gibt die unterschiedlichsten Steinmaterialien verschiedener Größen und Steinsorten. Ein massives Hochbeet aus Stein ist nicht nur besonders stabil, sondern auch ein echter Hingucker im heimischen Garten. Aufgrund des hohen Gewichts ist ein Umsetzen oder Zerlegen eines Hochbeets aus diesem Material kaum möglich. Darüber hinaus gehört Stein zu den hochpreisigen Materialien.

Wenig Platz: Ein Hochbeet auf dem Balkon anlegen

In erster Linie gilt es mit dem Vermieter abzuklären, ob größere Pflanzgefäße wie ein Hochbeet auf dem Balkon aufgestellt werden dürfen. Dabei darf die zulässige Gewichtsbelastung inklusive aller sich auf dem Balkon befindlichen Personen nicht ignoriert werden. Deshalb gibt es meist spezielle Hochbeete für den Balkon. Diese sind meist aus Holz oder Kunststoff und sind deutlich kleiner und auch schmaler als herkömmliche Hochbeete für Gärten. Eine Alternative zu einem tiefen Hochbeet sind auch sogenannte Tischbeete. Dabei handelt es sich um eine Art Pflanzenkübel, der auf langen Beinen steht.

Hochbeet kaufen: Wann ist die beste Zeit, um ein Hochbeet anzulegen?

Möchte man im Frühjahr mit seinem Hochbeet durchstarten, empfiehlt es sich bereits im Herbst mit den Vorbereitungen zu beginnen. Grundsätzlich kann man auch erst kurz vor der Bepflanzung seines Beets die nötigen Vorkehrungen treffen, es gibt jedoch einige Punkte, die für eine Vorbereitung im Herbst sprechen:

  • Der Inhalt kann länger kompostieren.
  • Man kann über einen längeren Zeitraum Gartenabfälle sammeln.
  • Die Füllung kann sich über den Winter im Hochbeet setzen.

Was ist der beste Untergrund für ein Hochbeet?

Ein Hochbeet sollte auf einem sickerfähigen Untergrund stehen, durch den Wasser optimal ablaufen kann. Dafür sollte man von der zukünftigen Fläche des Beets die Grasnarbe abtragen und die Fläche mit einer Kiesschicht auffüllen. Durch den Kies verhindert man Staunässe und erhält trotzdem die Verbindung der Erde zum Inhalt des Hochbeets. Plant man ein Kompost-Hochbeet sollte es einen direkten Kontakt zu Erde, also einen offenen Boden haben.

Sollte ein Hochbeet in der Sonne stehen?

Man hat den Entschluss gefasst, dass man ein Hochbeet im Garten oder auf dem Balkon aufstellen möchte. Doch wie sollte ein solches Beet idealerweise platziert werden, damit die Aussaat auch schnell Früchte trägt? Im besten Falle steht ein Hochbeet an einem Ort, der von der Sonne gut erreicht wird. Ein kompletter Tag Sonne von früh bis spät ist dafür nicht erforderlich. Etwa zwei Drittel des Tages sollte das Hochbeet Sonnenstrahlen abbekommen. Wer plant automatisierte Wasserversorgungen einzusetzen, wie eine Sprüh- oder Tropfbewässerung, sollte sein Beet außerdem in der Nähe des Wasseranschlusses aufbauen. So spart man sich das Verlegen langer Schläuche. Die Pflanzen im Beet profitieren außerdem davon, windgeschützt zu wachsen. Stellt man sein Hochbeet also in der Nähe einer Hecke auf oder in einer windgeschützten Ecke auf dem Balkon, wird es die Ernte dem Besitzer danken.

Hand anlegen: Ein Hochbeet selbst bauen

Möchte man seine handwerklichen Fähigkeiten walten lassen, kann man es sich zur Aufgabe machen, selbst ein Hochbeet zu bauen. Am einfachsten ist das, wenn man ein Holz-Hochbeet möchte. Doch worauf sollte man achten?

Bei der Planung eines Hochbeets für den Garten sollte man in erster Linie die richtige Größe kalkulieren. Hierbei sollte man vor allem auf eine angenehme und praktische Höhe achten. Zwischen 75 und 90 Zentimeter Höhe haben Hochbeete im Schnitt. In der Tiefe empfehlen sich Maße von zirka einem Meter bis 1,20 Meter, das gewährt, dass man bequem noch alle Pflanzen mit den Händen erreichen kann. Je nach Länge des Hochbeets benötigt man Stützpfeiler. Bei einem Hochbeet bis zu zwei Metern Länge reichen in der Regel vier Eckpfeiler aus. Soll das Hochbeet länger als zwei Meter werden, sollte nach je 1,50 Meter Länge ein Stützpfeiler in die Wand integriert werden.

Möchte man ein Hochbeet aus Stein selbst bauen, muss man im Vorfeld ein solides Fundament aus Kies aufbauen. Danach können Mörtel und Klinkersteine geschichtet werden. Im Anschluss sollte der Boden zum Erdreich mit Kaninchendraht ausgelegt werden, um Maulwürfen und Mäusen den Weg ins Hochbeet zu versperren. Die Wände können noch von innen mit Teichfolie ausgekleidet werden, das sorgt nicht nur für weniger Feuchtigkeit, sondern hält auch unliebsame tierische Besucher fern.

Ein Hochbeet aus Paletten bauen

Die Beliebtheit der bekannten Paletten Möbel nimmt nicht ab und auch ein Hochbeet kann man aus alten Paletten bauen. Hierfür finden sich im Internet zahlreiche Anleitungen und Videos. Die Größe des Hochbeets hängt in diesem Fall von den verwendeten Paletten ab. Man hat die Möglichkeit nur eine Palette je Seite zu verwenden oder auch mehrere aneinanderzureihen. Die Palletten werden zueinander ausgerichtet und durch zusätzliche Holzklötze miteinander verbunden. Auch die Ecken können von innen mit zusätzlichen Eckpfeilern verstärkt werden, die an die Paletten gebohrt werden.

Wie muss ein Hochbeet befüllt werden?

Ein Hochbeet wird in mehreren Schichten befüllt. Die Höhe dieser Schichten richtet sich nach der Gesamthöhe des Hochbeets. Die verschiedenartigen Materialien im Hochbeet regen die Humusbildung an und versorgen das Hochbeet über Jahre hinweg mit Nährstoffen. Möchte man in seinem Hochbeet Gemüse anpflanzen, empfiehlt sich folgende Füllung und Verteilung von unten nach oben:

  • Äste, Zweige und Laub – etwa 30 Zentimeter hoch
  • Rasenschnitt, Laub, dünne Äste oder unbedruckte Pappe – etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch
  • Reife Komposterde – etwa 20 Zentimeter hoch
  • Gartenerde – etwa 20 Zentimeter hoch

Hochbeet Erde: Welche ist die richtige?

Für Hochbeete gibt es spezielle Hochbeeterden, die die nötigen Voraussetzungen für die Anzucht in einem solchen Beet mitbringen. Alternativ können auch torffreie Humuserde oder fertige Komposterde verwendet werden.

Wie oft muss ein Hochbeet neu befüllt werden?

Schichtet man die Füllung seines Hochbeets, so wird man beobachten können, dass der Inhalt des Beets mit der Zeit zusammensackt. In den ersten Jahren kann man diesen Verlust an Volumen jährlich ausgleichen, indem man ein Gemisch aus Kompost und Erde nachfüllt. Nach einiger Zeit, spätestens nach fünf Jahren, sollte die Füllung des Hochbeets aber erneuert werden.