Neues Gastroangebot in Bernhausen: Warum es in diesem Imbiss nur vegetarisches und veganes Essen gibt.

Es ist noch früh am Vormittag. Volkan Aykut hat gerade erst die Tür zu seinem Imbiss aufgesperrt. Der Brokkolikopf ist noch nicht zerteilt, die Zitronen müssen geschnitten werden, der Basilikum braucht Wasser. Es gibt viel zu tun. Immer wieder kommen Leute vorbei, winken in das kleine Geschäft, schauen interessiert in die Theke. Volkan Aykut ist der Neue hier an der kleinen Fußgängerzone in Bernhausen. Vor nicht mal einer Woche hat er sein Lokal „Veggiekost“ eröffnet.

 

Feinkostgeschäft in Nürtingen geführt

Im Angebot hat der 34-jährige Familienvater aus Stuttgart-Plieningen ausschließlich vegetarische und vegane Speisen: Wraps und Fladenbrote mit gegrilltem Gemüse, mit Frischkäsecremes, Couscous oder Kichererbsen, Linsenklöße, Döner aus Seitan, Salate. „Wir machen alles selbst“, sagt er. Volkan Aykut ist eigentlich Einzelhandelskaufmann, betont aber, viel Erfahrung im Bereich Lebensmittel und Gastro zu haben. Lange Zeit habe er ein Feinkostgeschäft in Nürtingen geführt, und auch seine Eltern haben ein Feinkostgeschäft, nämlich das im Marktkauf in Bernhausen. „Seit 23 Jahren“, betont der Sohn. Nicht zuletzt deswegen habe er sich bewusst für diesen Standort entschieden. „Hier kenne ich sehr viele“, sagt er, auch fehle vor Ort bislang ein rein fleischfreies Gastroangebot.

Mit „Veggiekost“ liegt Volkan Aykut voll im Trend. Die Zahl der Vegetarier und Veganer steigt. Immer mehr Menschen verzichten zeitweise oder komplett auf Fleisch beziehungsweise tierische Produkte. 7,9 Millionen Deutsche ordnen sich selbst als Vegetarier ein, teilt das Portal Statista mit; fast eine halbe Million mehr als noch 2021. Wie aus dem neuesten Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht, waren 2021 für 71 Prozent und damit zwölf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr beim Griff zu fleischfreien Alternativen Tierschutzgründe entscheidend, Umweltschutz war für 64 Prozent der Befragten und damit für zehn Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr wichtig.

Auf dem Weg zum Vegetarier

Auch Volkan Aykut geht es um den Tierschutz, aber nicht nur. „Ich habe gesehen, die Leute essen oft ungesund“, sagt er. Er wolle leichtere Alternativen anbieten. Auch er selbst befinde sich auf dem Weg zum Vegetarier – und fühle sich gut dabei. „Man ist nach dem Essen nicht so träge“, erklärt er.

Noch ist „Veggiekost“ erst wenige Tage alt. Das Angebot soll wachsen und explizit auch Nicht-Vegetarier ansprechen. „Da werden immer wieder Sachen dazukommen“, kündigt Volkan Aykut an. Saisonale Gerichte wie Spargelsalat oder Kürbissuppe schweben ihm vor.