Win-win in Bernhausen: Das Garni-Hotel Schumacher baut seinen Frühstücksbereich in ein öffentliches Café um. Der künftige Mieter ist in Filderstadt kein Unbekannter.

Bernhausen - In Bernhausen tut sich was. Direkt am S- und Busbahnhof wird geschafft. An der Ecke Volmar- und Filderbahnstraße wird das Garni-Hotel Schumacher umgebaut. Wände sind im Erdgeschoss herausgerissen, große Container stehen bereit. Jochen Holzwarth, der das Hotel gemeinsam mit seiner Ehefrau betreibt, erklärt: Der Frühstücksbereich wird komplett verändert. Aus dem Saal, in dem die Gäste, die in den 45 Zimmern nächtigen, sonst morgens etwas essen konnten, wird ein öffentliches Bäckerei-Café. „Wir hatten schon lang überlegt, dass es in dieser zentralen Lage eigentlich schade ist, wenn der Raum nur fürs Frühstück oder Leichenschmäuse genutzt wird“, erklärt er.

 

Bäckerei und Café in Bernhausen

Die Konzeption, die entstanden ist, kann man als Win-win-Situation bezeichnen. Für das Hotel, das es seit 1984 am Standort gibt, ist es eine Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren und einem Saal, der sonst ab dem späten Vormittag für den Rest des Tages leer steht, Leben einzuhauchen. Bernhausen bekommt ein zusätzliches Gastronomieangebot an einem belebten Platz, und die Bäckerei kann stets mit einer gewissen Zahl an Frühstückskunden rechnen, da die Hotelgäste dort künftig ihre Morgenmahlzeit einnehmen werden.

Der Mieter steht auch schon fest. Das Café betreiben wird die Bäckerei Wanner, ein mehr als 200 Jahre altes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Holzgerlingen. Der Name ist in Filderstadt bekannt. „Wir haben letztes Jahr den Weg auf die Fildern gefunden“, erklärt Lilian Kienzle, die die Firma gemeinsam mit ihrem Bruder führt. 2020 hat Wanner die ehemaligen Alber-Filialen an der Bonländer Hauptstraße sowie an der Echterdinger Straße in Bernhausen übernommen. Zehn Geschäfte sind es damit insgesamt.

Die Eröffnung ist für 2022 geplant

Das elfte, eben das im Hotel Schumacher, soll laut Lilian Kienzle im Lauf des ersten Quartals 2022 eröffnen. Sie kündigt fürs neue Café etwa 40 Innen- plus etwa 20 Außenplätze an. Außerdem soll auch ein Mittagstisch serviert werden. Sowohl für die Bäckerei- als auch die Hotelbetreiber ist diese Art der Kooperation neu, „aber ich bin gern bereit, Neuland zu betreten“, sagt der Hotelier Jochen Holzwarth. Er baut darüber hinaus aktuell seinen Eingangs- und Rezeptionsbereich um, im Lauf des Septembers soll er fertig werden. Der Betrieb im Hotel läuft derweil weiter.