Zum Ende des „Pride-Monats“, in dem für die Rechte der LGBTQ-Gemeinde demonstriert wird, fanden weltweit Gay-Pride-Paraden statt. Während in New York ausgiebig gefeiert wurde, beendete in Istanbul die Polizei die Versammlungen mit Tränengas.

Stuttgart - Regenbogenflaggen, schrille Kostüme und feiernde Menschenmassen haben am vergangenen Wochenende das Bild vieler Städte rund um die Welt geprägt. Tausende feierten die LGBTQ-Gemeinde, die Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trangender und queere Menschen meint. Die Gay-Pride-Paraden stellten das Ende des Pride-Monats dar, der jährlich die Rechte eben dieser Gruppen ehrt.

 

Hintergrund für die Paraden ist der Jahrestag der sogenannten „Stonewall Aufstände“ von 1969. In der New Yorker Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street fanden vor 50 Jahren Aufstände gegen Schikane und willkürliche Kontrollen von Homo- und Transsexuellen statt. Am 28. Juni 1969 setzten sich die Gäste der Schwulenbar gegen eine Polizeirazzia zur Wehr. Die danach sechs Tage andauernden Ereignisse gelten als Anfang des Kampfes für Gleichberechtigung der LGBTQ-Gemeinde und werden jährlich mit Aufmärschen gedacht. Auch dieses Jahr gab es allerorten Gay-Pride-Paraden.

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Hunderttausende Zuschauer bei Parade in New York

Eine der größten Feiern wurde in New York ausgerichtet. Schätzungen zufolge nahmen mehr als 150.000 Menschen am Sonntag, 30. Juni, in Manhattan an der Gay-Pride-Parade teil. Hunderttausende verfolgten das Geschehen außerdem am Straßenrand. Der Tag endete mit einer Kundgebung auf dem Times Square, bei der Künstler wie Melissa Etheridge oder Jake Shears von der Band Scissor Sisters auftraten. Auch der Gouverneur des US-Staats New York, Andrew Cuomo, sowie Bürgermeister Bill de Blasio waren bei dem Marsch dabei.

Auch in europäischen Städten wurde gefeiert. In Skopje in Nordmazedonien fand am Samstag zum ersten Mal die Gay-Pride-Parade statt. Zeitgleich feierten Vertreter der LGBTQ-Gemeinde in Paris in Frankreich und Lissabon in Portugal. Auch in Lateinamerika waren die Straßen in Regenbogenfarben gefärbt, zum Beispiel in Mexiko-Stadt. In Asien trafen sich unter anderem Vertreter der philippinischen LGBTQ-Gemeinde in Manila. Am Sonntag gingen neben den New Yorkern auch Menschen in Medellín in Kolumbien auf die Straße.

Demonstranten in Istanbul trafen sich trotz Verbot

In Istanbul wurde die jährliche Gay-Pride-Parade zum fünften Mal in Folge vom Gouverneur der Stadt abgesagt. Trotz des Verbotes demonstrierten tausende Menschen auf dem Taksimplatz, wo die Parade eigentlich stattfinden sollte. In einigen Nebenstraßen erlaubte die Polizei Ansammlungen. Die Organisatoren der Istanbuler LGBTQ-Bewegung lasen dort eine Erklärung vor. Anschließend setzte die Polizei Tränengas ein, um die Teilnehmer auseinanderzutreiben. Auch am Taskimplatz war das Polizeiaufgebot groß, Wasserwerfer standen bereit. Homosexualität ist in der Türkei zwar legal, Schwule und Lesben berichten aber regelmäßig von Übergriffen und Belästigung.

Den ganzen Monat Juni über wurden im Zuge des „Pride-Monats“ Veranstaltungen und Paraden ausgerichtet. Wie die Gay-Pride-Paraden in verschiedenen Städten rund um die Welt am vergangenen Wochenende gefeiert wurden, sehen Sie in unserer Bildergalerie.