Bei Protesten an der Grenze zum Gazastreifen sollen israelische Soldaten zwei Menschen getötet haben – darunter ein zwölfjähriger Junge.

Gaza - Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen einen Zwölfjährigen und einen weiteren Palästinenser getötet. Mindestens 126 Menschen seien bei Protesten durch Kugeln verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium im von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen mit. Die israelische Armee erklärte, sie habe auf Angriffe aus einer Menge von Demonstranten heraus reagiert. Mehrere Palästinenser hätten Granaten und Sprengsätze auf die Soldaten geworfen. Andere hätten brennende Autoreifen in ihre Richtung gerollt. Einige Palästinenser hätten den Grenzzaun überwunden, um Granaten auf israelisches Territorium zu schleudern, und seien dann auf ihr Gebiet zurückgekehrt. Unter den Israelis gab es den Angaben zufolge keine Verletzten.

 

Die Proteste der Palästinenser an der Grenze zu Israel halten seit Ende März an. Sie fordern ein Recht auf Rückkehr in jene Gebiete, aus denen ihre Familien bei der Gründung Israels 1948 flüchteten oder vertrieben wurden. Israel lehnt dies ab. Im Gazastreifen, einem schmalen Landstrich am Mittelmeer, leben auf engstem Raum rund zwei Millionen Palästinenser.