Der städtische Betrieb gibt Überschüsse an die Kunden zurück und bietet neue Dienstleistungen an.

Stuttgart - Die Müllgebühren in der Landeshauptstadt sollen nach der Senkung für 2015 im kommenden Jahr erneut günstiger werden. Grund sind Überschüsse aus den Vorjahren beim städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWS). Nach längstens fünf Jahren müssen diese an die Kunden zurückgegeben werden.

 

Insgesamt beträgt das Polster des AWS Ende 2016 voraussichtlich rund 24,6 Millionen Euro. Daher wird es für 2017 eine Gebührensenkung beim Restmüll je nach Behältergröße von 3,85 bis 4,67 Prozent geben. Bei der gängigen 120-Liter-Tonne bedeutet das bei wöchentlicher Leerung 386,40 Euro im Jahr und damit 18 Euro weniger als bisher. Wer den Kunststoffeimer alle zwei Wochen leeren lässt, spart neun Euro und zahlt im kommenden Jahr noch 183,60 Euro.

Die Verbrennung ist teuer

Wer Müll selbst in die Verbrennungsanlage in Münster bringt, kann sich über eine Reduzierung von 6,85 Prozent freuen, Großanfallstellen (mehr als sechs Kubikmeter Müll) zahlen im Schnitt 2,42 Prozent weniger. Die Biomüllgebühr bleibt unverändert. Wer seine Behältergröße wechseln will, muss je nach Größe nun einmalig 40 oder 52 Euro und damit zwei Euro mehr zahlen als bisher. Der Gemeinderat beschließt die neuen Gebühren an diesem Donnerstag. Damit soll der Abfallwirtschaftsbetrieb 2017 Einnahmen von rund 49,6 Millionen Euro erzielen. Insgesamt sind 82 Millionen Euro Einnahmen geplant. Größter Kostenblock bei der Müllabfuhr ist die Verbrennung in dem von derEnergie Baden-Württemberg in Münsterbetriebenen Meiler mit 36,7 Millionen. Die Verbrennung im Müllheizkraftwerk Böblingen kostet 4,1 Millionen Euro, die Personalkosten betragen 21,4 Millionen Euro.

Keramik wird angenommen

Mit der Änderung der Gebühren gibt es auch neue Angebote. So können auf den Wertstoffhöfen von Januar an für fünf Euro Kleinmengen (bis 50 Liter) Keramikabfälle, Ton und Glas angeliefert werden. Wer einen alten Nachtspeicherofen hat, der Asbest enthält, kann ihn für 60 Euro auf bestimmten Wertstoffhöfen fachgerecht verpacken lassen.