Zwischen 2.25 Uhr und 3.25 Uhr kommen in Böblingen drei Kinder in kurzem Abstand auf die Welt. 2021 war ein absolutes Babyjahr im Kreis – trotz oder wegen Corona?

Kreis Böblingen - Die Böblinger Klinik hatte am Neujahrsmorgen die Nase vorn. Um 2.25 Uhr kam dort Jasmin auf die Welt – das erste Kind, das im Landkreis Böblingen in diesem Jahr geboren wurde. In den übrigen Krankenhäusern herrschte zunächst einmal Flaute in der Geburtsabteilung: Herrenberg und Leonberg bekamen erst am Neujahrsnachmittag Zuwachs.

 

Drei in einer Stunde

Kaum auf dieser Erde wollte Jasmin nicht gleich zum Medienstar werden. Ihre Eltern verzichteten auf den Auftritt mit Foto in der Zeitung und überließen dem Personal den knappen Hinweis, dass die kleine Dame gesund und munter sei. „Es war eine schöne Geburt“, berichtet allerdings die Oberärztin Angelika Dieter.

Im Gegensatz zu den Kolleginnen in den übrigen Häusern des Landkreises hatte das Böblinger Geburtshelfer-Team, das aus vier Hebammen und drei Ärzten bestand, im nur wenige Stunden alten Jahr jede Menge zu tun: Zu Jasmin gesellten sich um 2.54 Uhr und um 3.25 Uhr zwei weitere neue Erdenbürger. Diese waren ebenfalls putzmunter und machten sich ohne Komplikationen auf ins Leben, das gleich mit einem besonderen Geburtstag begann. „Alles Spontangeburten nach dem Einsetzen der Wehen“, erzählt Angelika Dieter.

17 Geburten an nur einem Tag

Nach dem schnellen Trio war erst einmal Durchatmen angesagt auf der Station. „Aber es kommen noch ein paar Kinder“, versichert die Ärztin am Nachmittag. Warum sollte es an Neujahr auch anders sein als sonst? Denn durchschnittlich kommen in der Böblinger Klinik täglich acht Kinder zur Welt. „Wir hatten auch schon 17 Geburten“, sagt Angelika Dieter, „und wenn es nur fünf sind, sind wir schon traurig“, gesteht sie. 2898 mal haben die Ärztin und ihre Kollegenschaft im vergangenen Jahr ein Kind auf die Welt gebracht. „Deutlich mehr als im Jahr zuvor“, zieht die eine Bilanz des Jahres.

Ein Babyjahr 2021 – trotz oder wegen Corona?

„Wir sind noch in froher Erwartung“, lautete die Botschaft von Gudrun Zecha aus Herrenberg am Neujahrsmorgen. Die leitende Hebamme an der dortigen Klinik genoss noch die Ruhe des jungen Jahres und berichtete von 1415 Geburten im vergangenen Jahr. Die zweithöchste Zahl, die die Klinik im Gäu seit vielen Jahren erreichte. In Leonberg beendete Amer Zyhrani schließlich um 15.45 Uhr die Neujahrsruhe in der Klinik – das erste Kind im nördlichen Kreis Böblingen. Auch dort berichtet man von einem ausgesprochenen Babyjahr 2021. Trotz (oder gerade wegen Corona?) wurden in der Klinik im vergangenen Jahr 778 Kinder entbunden. Im Jahr davor waren es 700.