Im Jahr 2020 gab es in Baden-Württemberg im Vergleich 2600 Todesfälle mehr als Geburten. Also hat das Land ein Geburtendefizit verzeichnet. Dennoch stieg die Anzahl der Einwohner im Südwesten.

Stuttgart - Das Geburtendefizit in Baden-Württemberg hat sich im ersten Coronajahr verdreifacht. Gab es 2019 noch 2.600 mehr Todesfälle als Geburten im Südwesten, so waren es 2020 knapp 8.000 mehr, teilte das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mit. Die Zahl der Geburten war im vergangenen Jahr mit rund 108.000 um etwa 1.000 niedriger als im Jahr 2019. Gleichzeitig sei die Zahl der Sterbefälle - aufgrund der Alterung der Bevölkerung und wohl auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, so die Statistikexperten - um etwa 4.400 auf 116. 000 angestiegen.

 

Im vergangenen Jahr hatte Baden-Württemberg auch den geringsten Bevölkerungszuwachs seit 2009. Dass sieben der neun Großstädte im Südwesten gegenüber dem Vorjahr Einwohner verloren, schreibt das Statistische Landesamt jedoch nicht der Pandemie zu, sondern vor allem „der in den vergangenen Jahren zunehmenden Wohnungsknappheit in den Zentren und den damit verbundenen enormen Kostensteigerungen für das Wohnen“.

Dennoch habe sich insgesamt die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Baden-Württembergs durch Zuzugsgewinne im Jahr 2020 um etwa 2.600 auf 11,1 Millionen Personen erhöht. Damit sei die Einwohnerzahl gegenüber 1952, dem Gründungsjahr des Südweststaates, um rund 4,4 Millionen oder um etwa zwei Drittel angestiegen und habe einen neuen Höchststand erreicht, hieß es in der Mitteilung.