Die Stadt gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht, stellt Schicksale jüdischer Familien in Kirchheim vor und lädt zu mehreren Veranstaltungen am 9. und 10. November ein.

Kirchheim/Teck - Am 9. und 10. November wird in Kirchheim an zwei herausragende historische Daten der deutschen Geschichte erinnert: Am Freitag, 9. November, beginnt um 19.30 Uhr in der Martinskirche ein Gedenkabend an die ersten massiven Judenpogrome der Nationalsozialisten vor 80 Jahren.

 

Dazu laden die Kirchen und die Stadt gemeinsam ein. Nach einer thematischen Einführung durch Peter Treuherz von der Offenen Kirche hält Markus Geiger vom Kreis-Bildungswerk der Evangelischen Kirche einen Vortrag mit dem Titel „Nun mag die Welt mit uns tun, was sie will“. Für die Stadt spricht die Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, musikalisch gestaltet wird der Abend von Schülerinnen und Schülern des Schlossgymnasiums und der Musikschule.

Roßmarkt war Versammlungsort bei Kriegsende

Am Samstag, 10. November, wird auf dem Roßmarkt des Kriegsendes 1918 und der Abdankung der Monarchen im Reich und im Land gedacht, der Beginn ist um 10 Uhr. Auf dem Platz, so hat Archivleiter Frank Bauer eruiert, haben sich die Kirchheimer vor 100 Jahren versammelt, um eine „neue Zeit“ mit mehr bürgerlichen Freiheiten zu begrüßen. Die Begleitausstellung „Pfad der Demokratie“ wird gleichzeitig eröffnet und dauert bis zum 19. Januar.

Dabei werden an zehn beziehungsvollen Stationen relevante Themen zur Umbruchzeit nach 1918 aufgegriffen, wobei Parallelen zur Weimarer Republik und heute ausdrücklich nicht außen vor bleiben.

Am 10. November wird auch zu einer Stadtführung eingeladen, bei der die Geschichte und die Schicksale jüdischer Familien in Kirchheim im Mittelpunkt stehen. Man trifft sich um 14.30 Uhr an der Stadt-Info, Max-Eyth-Straße 15. Mit dabei ist auch die Geschichtsforscherin Brigitte Kneher, die sich schon seit Jahren intensiv mit den Themen beschäftigt.

Weitere Infos und Details zu den Veranstaltungen gibt es hier.