Fünfzig Menschen auf engstem Raum – in einem großen Heilbronner Drogenprozess halten das alle Verteidiger für nicht vertretbar. Doch das Gericht ignoriert die Angst vor Ansteckungen: Die Rechtspflege habe Vorrang.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die Bilder aus Heilbronn wirken fast, als stammten sie aus der Vor-Corona-Zeit. Mehr als fünfzig Menschen, immerhin mit Masken, drängeln sich in einem 120 Quadratmeter großen Raum – anderswo würden Ordnungshüter eine solche Ansammlung wohl auflösen. Doch es ist der Staat selbst, der Enge und Nähe erzwingt, genauer: die Justiz. Trotz Pandemie möchte das Landgericht im Unterland einen großen Drogenprozess unbedingt durchziehen.