Der deutsche Spielwarenverband warnt vor „Billig-Spielzeug“ in vielen Urlaubsländern. Statt den Kleinen am Stand neue Buddelförmchen zu kaufen, sollten die Eltern lieber Spielsachen von zu Hause einpacken.

Stuttgart - Mit Beginn der Sommerferien starten bei vielen Familien auch die Vorbereitungen für die große Urlaubsreise. Was nach Ansicht von Ulrich Brobeil, dem Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI), in jedem Fall einen Platz im Reisegepäck finden sollte, sind ausreichend Spielsachen aus der Heimat. „Spielzeug macht auch Urlaub“, lautet daher der Appell des Verbandschefs.

 

Wer diesen Rat nicht berücksichtigt und stattdessen überstürzt am Reiseziel neue Spielsachen für den quengelnden Nachwuchs erwirbt, setze die Kinder nur unnötigen Gefahren aus. „Spielwaren müssen nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU die bestehenden Richtlinien erfüllen. Dies ist jedoch bei dem Ramsch, der teilweise von fliegenden Händlern an südlichen Stränden oder in Kiosken verkauft wird, nicht der Fall“, warnt Brobeil in einer Mitteilung des DVSI vom Donnerstag.

Bei Untersuchungen von Spielwaren in Urlaubsländern würden regelmäßig gravierende Mängel auftreten. „Diese minderwertigen Produkte, bei denen es sich oft auch um Plagiate handelt, stellen ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar und dürften in Europa überhaupt nicht verkauft werden“, erklärt Brobeil. Besonders gefährlich seien Kleinteile, die verschluckt werden können, Klemmstellen, die zu Verletzungen führen, frei zugängliche Batterien, die Kurzschlüsse auslösen können, schnell entflammbare Produkte und chemische Stoffe, die in Spielzeug nicht zulässig sind.

Billig-Spielzeuge sind oft unsicher oder belastet

Aus Sicht des Spielwarenverbands können Eltern ihre Kinder am besten vor gesundheitlichen Risiken schützen, indem sie darauf achten, dass alle Spielzeuge das CE-Kennzeichen tragen. „Dieses Zeichen ist der Reisepass für die Europäische Union, denn es bestätigt, dass ein Spielzeug mit diesem Zeichen sämtliche vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen erfüllt, wie sie von der europäischen Spielzeugrichtlinie auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse vorgegeben wird“, sagt der DVSI-Geschäftsführer.

Die „Billig-Spielzeuge“ in vielen Urlaubsländern erfüllten dagegen oft nicht die mechanischen und chemischen Anforderungen und seien deshalb ein hohes Risiko. „Allein der Preis signalisiert doch, dass bei der Herstellung an allem gespart wurde, vor allem an Sicherheit“, so Brobeil. Eltern sollten jedoch die Gesundheit ihrer Kinder gerade auch im Urlaub im Blick haben.