Der Bauskandal am Geislinger Michelberggymnasium fordert seinen Preis: Das Vertrauen in die Verwaltung ist erschüttert und Freundschaften sind zerstört.

Region: Corinna Meinke (com)

Geislingen - Viele Jahre lang galt das Geislinger Michelberg-Gymnasium als eine Bruchbude und Energieschleuder. Die Winterzeit überstanden Schüler in den schlecht beheizten Klassenräumen nur in dicken Jacken, und auf den Fluren lief man stets Gefahr, über einen der vielen Eimer zu stolpern, die tropfendes Wasser auffingen. Nun treibt die millionenschwere missglückte Sanierung den Verantwortlichen tiefe Sorgenfalten auf die Stirn, denn nichts ist gut im Geislinger Westen.

 

In die Sorge um einen geregelten Schulalltag mischen sich Ohnmachtsgefühle, Wut und Trauer. Kurzum: Bei den Beteiligten liegen die Nerven blank, seitdem die Hiobsbotschaften Schule, Verwaltung und Gemeinderat erschüttert haben. Der Versuch, die Ursachen für die planerischen Fehlleistungen und den Pfusch am Bau zu ergründen, haben zu einem politischen Dauerbeben geführt, das im Rückzug von Bettina Maschke und der Gründung einer neuen Fraktion gipfelt. Nicht nur das Vertrauen in die Verwaltung ist erschüttert, auch viele Freundschaften sind zerbrochen. Es wird viel Zeit brauchen, diese Scherben zu kitten.

Politischer Streit ist gut und richtig, und die Kontrolle der Verwaltung zählt zu den vornehmsten Aufgaben des Gemeinderats. Allerdings sollte im Eifer des Gefechts die rote Linie persönlicher Verunglimpfung nicht überschritten werden.