Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will mehr Wagniskapital in junge Unternehmen investieren. Warum das auch für Steuerzahlen lukrativ ist.

Berlin - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht Deutschland mit dem zehn Milliarden Euro schweren „Zukunftsfonds“ für Start-ups auf dem richtigen Weg. „Wir setzen damit ein Zeichen in Europa“, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Zuvor hatte der Bundestag den Haushalt für 2021 endgültig angenommen. Darin ist der Zukunftsfonds verankert, der auf zehn Jahre konzipiert ist. Die erste Tranche für 2021 beläuft sich auf eine Milliarde Euro. Über die Jahre soll der Fonds dann schrittweise größer werden.

 

Mehr Wagniskapital

Altmaier rechnete vor, die zusätzlichen zehn Milliarden Euro würden auch private Investments anstoßen - und damit langfristig mindestens 30 Milliarden Euro mobilisieren. „Mit dem Zukunftsfonds und unseren bereits bestehenden Programmen wollen wir insgesamt über 50 Milliarden Euro anreizen.“

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In einem gemeinsamen Papier des Finanz- und Wirtschaftsministeriums heißt es, Deutschland sei in der frühen Finanzierungsphase von neu gegründeten Unternehmen gut aufgestellt. Bei späteren Finanzierungsrunden sei der Wagniskapitalmarkt aber zu klein. „In anderen Ländern wird ein Vielfaches an Wagniskapital investiert.“ Das Geld soll nun vor allem in bestehende Programme gesteckt werden. So werden die Mittel für den Dachfonds-Investor KfW Capital, den Wagniskapitalfonds Coparion und den High-Tech Gründerfonds deutlich aufgestockt.

Lukrativ für den Steuerzahler

Der Startup-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Jarzombek, sagte, die Investments könnten für den Steuerzahler lukrativ sein. So rechnet der High-Tech Gründerfonds nach dem Ausstieg aus der MYR GmbH mit Sitz in Bad Homburg mit Rückflüssen im dreistelligen Millionenbereich. Es ist der erfolgreichste Exit für den Fonds überhaupt. Das Pharmaunternehmen hat ein Medikament entwickelt, das bei der Behandlung von chronischer Hepatitis D eingesetzt wird.