Das Institut bekommt Besuch von der Staatsanwaltschaft – nicht zum ersten Mal. Der Aktienkurs des Geldinstituts drehte nach Bekanntwerden der Durchsuchung ins Minus.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Beamte des Bundeskriminalamts (BKA), der Finanzaufsicht Bafin und der Staatsanwaltschaft Frankfurt haben am Freitag Büroräume der Deutschen Bank durchsucht. Das Geldhaus teilte mit, die Razzia stehe „ im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat“. Man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt lehnte unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nähere Auskünfte zum Hintergrund der Durchsuchung ab.

 

Frühere Ermittlungen endeten mit millionenschweren Bußgeldern

Es ist nicht das erste Mal, dass gegen die Bank wegen Verdachts auf Geldwäsche ermittelt wird: Im November 2018 durchsuchten 170 Beamte gleich mehrere Gebäude der Bank wegen des Vorwurfs, das Geldhaus habe Kunden bei der Gründung von Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen unterstützt und dabei Gelder aus Straftaten auf ihre Konten transferiert. Die Ermittlungen wurden ein Jahr später gegen Zahlung eines Bußgelds von 15 Millionen Euro eingestellt.

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2020 verhängte die Staatsanwaltschaft ein weiteres Bußgeld von 13 Millionen Euro gegen die Bank. Begründung: Sie habe – ähnlich wie in dem anderen Fall – Geldwäscheverdachtsanzeigen verspätet abgegeben.

Sonderbeauftragter soll Präventionsbemühungen überwachen

Bereits 2018 hatte die Bafin eine Verbesserung der Geldwäsche-Kontrollen bei der Deutschen Bank angemahnt und einen Sonderbeauftragten eingesetzt, um diese Anordnung zu überwachen. Das Mandat des Sonderbeauftragten, das von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG wahrgenommen wird, wurde 2021 um drei Jahre verlängert.

Nach Bekanntwerden der Razzia am Freitag drehte der Aktienkurs der Deutschen Bank ins Minus, die Papiere verloren zeitweise rund vier Prozent.

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