Rauchen schadet der Gesundheit – schon klar. Aber ist es denn wirklich so schlimm, wenn man nur bei besonderen Gelegenheiten zur Zigarette greift? So lautet die Antwort von Experten aus Heidelberg.

Die berühmte Kippe danach. Oder wenigstens die, zu der man in Erinnerungen an längst vergangene Nächte schwelgen kann. Gern mit Alkohol und noch besser mit ein paar Freunden. „Nein, ich rauche eigentlich schon längst nicht mehr, aber hin und wieder...“ – so lauten die Erklärungsversuche, mit denen Gelegenheitsraucher ihre Lust auf eine Zigarette begründen. Und: „Einmal ist schließlich keinmal.“

 

Doch leider ist das ein Irrtum. Denn selbst wenn Menschen nur bei besonderen Gelegenheiten zur Zigarette greifen, tun sie ihrer Gesundheit nichts Gutes, warnen Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg: „Einen unteren Grenzwert für die Schädlichkeit von Tabakrauch gibt es nicht.“

Organschäden sind schon bei geringen Mengen Tabakrauch möglich

Auch wer wenig raucht, hat statistisch gesehen ein höheres Krebsrisiko als ein Nichtraucher. So konnten Fachleute in Studien belegen, dass schon geringe Mengen der im Tabakrauch enthaltenen Stoffe gesundheitsschädlich sein können. Auch bei Gelegenheitsrauchern können deshalb Organe geschädigt werden.

Bekannt ist etwa, dass Asthma oder die Chronisch-Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) durch das Inhalieren von Zigarettenrauch begünstigt wird. Hinzu kommt: Viele der im Tabakrauch enthaltenen Substanzen reagieren mit dem Erbmaterial der Zellen im menschlichen Körper. Kommt es dann zu Veränderungen oder gar Mutationen, besteht das Risiko, dass sich die Körperzellen unkontrolliert vermehren. Es entsteht Krebs.

Was aber dann tun, wenn das Verlangen nach einer Kippe doch zu groß wird? „Einatmen, ausatmen – und widerstehen“, lautet die Antwort seitens der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): „Nach 30 Sekunden bis drei Minuten lässt das Verlangen fast immer nach.“

E-Zigaretten – die gesunde Alternative?

Gesundheit
Langfristige Schäden durch den Konsum von E-Zigaretten sind derzeit noch nicht ausreichend untersucht. Welche Folgen insbesondere regelmäßiges und langfristiges Inhalieren der Inhaltsstoffe des Dampfs hat, lässt sich deshalb aktuell kaum abschätzen, heißt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). „Im Vergleich zum Konsum von Tabakzigaretten sind E-Zigaretten vermutlich insgesamt weniger gesundheitsschädlich.“ Gesundheitliche Risiken können jedoch insbesondere bei langfristigem Gebrauch nicht ausgeschlossen werden.

Hilfe
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) bietet Rauchern, die den Zigarette abschwören wollen, das „rauchfrei Ausstiegsprogramm“ an. Die Teilnahme ist kostenlos. Es begleitet Raucher über 21 Tage mit Informationen und Empfehlungen zum Rauchstopp. Hinzu kommen bis zu zehn „Vorbereitungstage“. Erfahrungen zeigen: Die Erfolgschancen für einen erfolgreichen Rauchstopp steigen, wenn das Programm möglichst intensiv genutzt wird. Mehr Infos gibt es im Netz: www.rauchfrei-info.de