Der Architektenwettbewerb wird vorbereitet – Eckpunkte wie Mensa oder Raumbedarf sind beschlossen. Weitere Beratungen müssen folgen.

Gerlingen - Es wird das größte Bauprojekt, das die Stadt Gerlingen in den nächsten Jahren abwickelt: die Sanierung und Erweiterung der Realschule. Sie wird schon seit gut anderthalb Jahren vorbereitet – und vor der Arbeit der Bauplaner müssen weitere Schritte getan werden. Einer davon war der Beschluss über das Eckpunktepapier, das der Gemeinderat als Grundlage für den Architektenwettbewerb sieht. Darin ist auch der Raumbedarf definiert oder die Notwendigkeit einer großen Mensa. Wenn alles optimal läuft, das war schon im Mai bei der letzten Besprechung im Gemeinderat klar, kann in zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden.

 

Wie berichtet, hat ein Planungsbüro für Schulbauten den Prozess begleitet, in dem sowohl der Bestand aufgenommen als auch einige Anforderungen an die Sanierungsziele erarbeitet wurden. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass die Realschule künftig auf drei Klassen pro Jahrgang ausgerichtet sein sollte. Dafür sind rund 3500 Quadratmeter Fläche nötig. Es wird schon deshalb mehr Platz als bisher benötigt, weil künftig zwei Klassen zusammen über drei Räume nebeneinander verfügen sollen. Neue Unterrichtsformen und pädagogische Grundsätze wie beispielsweise verstärkte Gruppenarbeit machen dies nötig. Im Rahmen eines Versuchs wird dies bisher im Gerlinger Schulzentrum schon an einer Stelle ausprobiert – mit Erfolg, wie die Schulleiter den Stadträten bei einer Besichtigung bestätigten.

Mensa als unabdingbar definiert

Als unabdingbar wird in dem Papier auch eine Mensa mit 550 Quadratmetern definiert. Diese soll aber nicht nur zum Essen über Mittag dienen, sondern multifunktional nutzbar sein, wie für Arbeitsgemeinschaften, Chorproben oder Gymnastikgruppen. Der Bürgermeister Georg Brenner hatte in einer früheren Sitzung bereits verdeutlicht, dass es sich die Stadt nicht leisten könne, Flächen nur für die kurzzeitige Nutzung am Tag vorzuhalten.

Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass die Schulturnhalle und der sogenannte Brückenbau zwischen Pestalozzischule und dem eigentlichen Realschulgebäude disponibel sind. Die Schule als Ganzes soll einen zentralen Eingang bekommen und auch eine Lüftungsanlage erhalten. Auch damit habe man, so hieß es, bei der Sanierung des Gymnasiums gute Erfahrungen gemacht. Ebenso setzen Verwaltung und Stadträte darauf, Schulcontainer möglichst vermeiden zu wollen – und damit auch Geld zu sparen. Für Fassade und Dach des sanierten Gebäudes werden keine Vorgaben gemacht, auch die Holzfassade im Innenhof kann anders gestaltet werden. Zudem wurde den Planern vorgegeben, über welche Flächen sie verfügen können: Der Planbereich für sie erstreckt sich in Südost-Nordwestrichtung von der Richthofenstraße bis zu den Parkplätzen an der Straße Beim Brückentor.

Wettbewerb ist nächster Schritt

Der nächste Schritt ist die Entscheidung darüber, wer den Wettbewerb ausschreibt und wie dieser angelegt wird. Dafür sind drei Vorgehensweisen denkbar: eine Mehrfachbeauftragung an eingeladene Büros – was sich aber bei einem Bauvolumen von voraussichtlich mehr als 15 Millionen Euro als schwierig erweisen dürfte. Dann gibt es noch den Wettbewerb, zu dessen Teilnahme sich Interessenten mit einer Vorstellung des Büros und Referenzen bewerben müssen. Die umfangreichste Möglichkeit ist ein sogenannter offen ausgeschriebener Wettbewerb. Dabei aber riskiert das Preisrichtergremium, mehrere Dutzend oder gar Hunderte von Arbeiten aus ganz Europa sichten und beurteilen zu müssen. Weitere Entscheidungen sollen noch vor den Sommerferien fallen.