Süd- und Nordkorea wollen sich gemeinsam für das Austragungsrecht der Frauenfußball-WM 2023 und der Olympischen Spiele 2032 bewerben. Internationale Sportevents sollen politische Eintracht bringen – doch wie gelingt das ohne Kommunikation?

Seoul - In Seoul müsste dieser Tage Hektik herrschen. Der Veranstaltungsplan wird noch einmal durchgegangen, die Evakuationsrouten erneut durchdacht, die Werbestrategie ein weiteres Mal besprochen. Die letzten Entwürfe werden auf Fehler überprüft, das Design der Mappe wird kritisch beäugt. Es geht schließlich um viel: Ist die am 13. Dezember fällige Bewerbung erfolgreich, dann kommt schon in vier Jahren die Welt zu Gast. Dann würde hier und in einigen anderen koreanischen Städten die Frauenfußball-WM 2023 stattfinden. Für das patriotische Südkorea wäre es ein Riesenereignis, seit 2002 die erste Fußball-WM auf heimischem Boden. Doch in der Öffentlichkeit ist davon kaum etwas zu spüren. Koreanische Zeitungen schreiben nur wenig, TV-Sender rücken das Thema nicht in den Fokus. Eine Verbandsoffizielle will im November nichts dazu sagen: „Wir können leider keine Interviews zum Thema geben.“ Ende des Gesprächs.