Erstmals sollen die acht Gemeinschaftsschulen in Stuttgart einen direkten Weg zum Abitur erhalten. Die Stadt plant, zum Schuljahr 2021/22 an der Schickhardt-Schule eine gymnasiale Oberstufe einzurichten. Die Zustimmung des Gemeinderats gilt als sicher.

Stuttgart - Zum Schuljahr 2021/22 soll an der Schickhardt-Gemeinschaftsschule im Stuttgarter Süden eine gymnasiale Oberstufe eingerichtet werden – die erste an einer Gemeinschaftsschule (GMS) in Stuttgart. Damit steht Schülern dieser Schulart der direkte Weg zum Abitur offen. Im Schulbeirat wurde das Vorhaben begrüßt, die Zustimmung des Gemeinderats am 23. Juli gilt als sicher, das Land muss den Antrag dann noch genehmigen. Die Stadt sieht für eine drei-zügige Oberstufe ein Schülerpotenzial von 170 bis 260 Schülern. Mindestens 60 müssen es sein.

 

Bisher besuchen 2568 Schüler die acht Gemeinschaftsschulen in Stuttgart. Der Unterricht dort erfolgt auf drei Niveaustufen: Das Grundniveau führt zum Hauptschulabschluss, das mittlere Niveau zum Realschulabschluss und das erweiterte Niveau zum Abitur. Doch bisher ist an den acht GMS-Standorten nach der zehnten Klasse Schluss. Wer das Abi will, muss danach auf ein allgemeinbildendes oder berufliches Gymnasium wechseln.

Das Konzept haben die acht Gemeinschaftsschulen gemeinsam entwickelt

Das Konzept für die dreijährige gymnasiale Oberstufe haben die acht Stuttgarter GMS gemeinsam entwickelt – es sei „nicht selbstverständlich, dass sich acht Schulen auf den Weg machen für eine Schule“, lobte die geschäftsführende Schulleiterin der Sekundarstufe-1-Schulen, Barbara Koterbicki. Dass die Oberstufe an der Schickhardt-GMS eingerichtet werden soll, begründet Schulbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) mit der guten Erreichbarkeit, aber auch mit den räumlichen Voraussetzungen. So biete der Standort perspektivisch die Möglichkeit, in der Sekundarstufe eins vier-zügig zu fahren.