Der schwäbische Wirtshaussalat ist der König aller Beilagensalate. Doch leider ist er vom Aussterben bedroht.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Es soll ja Menschen geben, denen Salat komplett wurst ist. Dann auch noch solche, die Salat als notwendiges Beilagenübel sehen oder gar mal den Fauxpas begangen haben, einen Salat mit Putenbruststreifen (wahlweise Ziegenkäse) zu bestellen. Salat ist nicht nur schmückendes Beiwerk, Salat ist grundsätzlich etwas sehr Gutes. Gerade jetzt, wenn wir uns so nach Sonne sehnen,ist es so wichtig, Grünes und Violettes, Süßes und Saures, Bitteres und immer Frisches auf dem Teller zu haben. Wenn uns diese,Pardon, Dreckspandemie vielleicht etwas gelehrt hat, dann, mehr Wert auf Lebensmittel zu legen – und saisonal und regional nicht nur als schicke Modewörter zu sehen.

 

Salat kann so vielfältig sein: Ein schlichter Endiviensalat etwa, bei dem die Blätter millimeterdünn geschnitten sind, damit sie so die perfekte Symbiose mit dem Dressing eingehen. Oder ein leuchtender Radicchio, der mit süßen Orangen und knusprigen Haselnüssen kombiniert wird. Ein Feldsalat mit Trauben, Äpfeln und Nüssen. Gerne aber darf auch anderes Gemüse mit hinein:Bohnen oder Brokkoli, angebratene Kräuterseitlinge oder krosse Austernpilze, Zuckerschoten oder Edamame. All das sorgt geschmacklich und von der Konsistenz her für Abwechslung.

Der Salat ist gerne der opulente Hauptdarsteller

In dem Fall ist Salat gerne der opulente Hauptdarsteller, drängelt sich in den Vordergrund, weil die Zutaten so vielseitig sind. Da wird der Salat gefeiert und gepimpt, dass er ein richtiges, eigenständiges Gericht ist.

Aber natürlich sind Salatfans auch im Team Beilagensalat: Können Sie sich ein Essen vorstellen, bei dem überhaupt kein Salat dabei ist? Eine Pasta ohne Insalata Mista? Einen Rostbraten mit Bratkartoffeln ohne einen richtig guten Wirtshaussalat? Also diese Kombination aus Karotten-, Gurken-, Kartoffel-, Bohnen-, Kraut- und Kopfsalat. Der ist übrigens der König aller Beilagensalate – und vom Aussterben bedroht. Wir müssen ihn retten.