Das „Genussplätzle“ auf dem Kleinen Schlossplatz, freut sich Weindorf-Chefin Bärbel Mohrmann, übertrifft „unsere Erwartungen“. Dieser schöne, aber nicht problemfreie Ort sollte öfter bespielt werden, findet sie. Auf Wunsch von OB Frank Nopper gibt es nun eine Zugabe.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Der putzige Name klingt nicht unbedingt nach Großstadt, kommt bei den Menschen von Stuttgart aber gut an: Das „Genussplätze“ auf dem Kleinen Schlossplatz, von sechs Wirten donnerstags bis samstags in den Abendstunden bespielt, geht in die Verlängerung. Eigentlich sollte am 2. Oktober Schluss sein. Doch auf Wunsch von OB Frank Nopper (CDU) wird nun am Sonntag, 3. Oktober, ein ganztägiges Herbstfest hinter dem Kunstmuseum zum Tag der deutschen Einheit mit Weißwurstfrühstück, Dirndl-Modenschau, Live-Musik und Kürbisschnitzen von 11 bis 18 Uhr gefeiert.

 

Pläne auf dem Kleinen Schlossplatz für den Frühsommer 2022

Auch im nächsten Jahr soll das „Plätzle“ dem Genießen dienen. „Wir schmieden bereits Pläne für den Frühsommer 2022“, sagt Bärbel Mohrmann, die Geschäftsführerin des Vereins Pro Stuttgart, der zusammen mit der Stadt Stuttgart das Wirtetreffen veranstaltet. „Dieser schöne Platz muss bespielt und belebt werden“, findet sie und fügt hinzu: „Leider löst ein Genussplätzle aber nicht das gesellschaftliche Problem der Jugendlichen, die an den Wochenenden abends zum Feiern kommen und den Kleinen Schlossplatz ,besetzen’“. Da die Polizei „maßlos unterbesetzt“ sei, habe sie während der Veranstaltung Wochen schon zweimal den Notruf alarmieren müssen.

„Die Personaldecke der Polizei ist leider zu dünn“

Bärbel Mohrmann weist gegenüber unserer Zeitung auf ein Problem hin: „Leider ist die Personaldecke so dünn, dass man uns nicht jeden Samstag eine Streife zusagen kann - das ist ärgerlich und macht die schöne Stimmung dort oben kaputt.“ Zum Glück würden die Gäste des „Genussplätzle“ nur wenig davon mitbekommen, weil sich die „unschönen Szenen“ vor der Umzäunung abspielten. „Für die Anrainer, die dies schon seit Monaten so erleben, ist dies schlicht ein Horror“, sagt die Weindorf-Chefin.

Zu den Wirten, die auf dem Kleinen Schlossplatz mit einem Stand vertreten sind, zählt Christian List. Auch er ist zufrieden, doch der riesige Umsatzbringer sei das „Genussplätzle“ nicht. Sein Urteil: „Ich geb’ dem Platz die Note zwei.“