Das Duo Michael Bäder/Armin Hausch (Mössingen/Ofterdingen) hat erstmals die Gerhard-Mitter-Rallye beim MSC Calw gewonnen.

Die Vorjahres-Dritten kamen in ihrem BMW Compact nach sieben Wertungsprüfungen in einer Zeit von 19:59,50 ins Ziel. „Unsere Reifenwahl war auf Grund der Wettervorhersage gewagt“, sagte Michael Bäder zur Entscheidung, eine spezielle Sorte Trockenreifen aufzuziehen. „Wir hatten dann das Glück, dass wir bei jeder Wertungsprüfung, ob in Stammheim, Holzbronn oder Altburg, nahezu trockene Bedingungen vorgefunden hatten.“

 

Lag der Vorsprung nach den ersten beiden Wertungen noch im Bereich weniger Sekunden, entschied sich das Rennen auf dem Rundkurs in Altburg, wo das spätere Siegerduo als einziges noch trockene Bedingungen vorfand. „Danach ging es nur noch darum, sauber durchzufahren und keine Fehler zu machen“, so Bäder. Der 54-Jährige kommt eigentlich von den Rundstrecken, die auch seinen optisch unspektakulären, aber ungemein „runden“ Fahrstil geprägt haben.

Mitfavoriten nicht am Start

„Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahr bei den acht Rennen um den Württemberg-Pokal mitzufahren“, sagt Bäder, und dafür hat er sich mit Achim Hausch einen erfahrenen Beifahrer ins Auto geholt. Der Ofterdinger ist schon oft die MSC-Rallye gefahren und kennt alle Strecken aus dem Effeff. „Wir müssen allerdings berücksichtigen, dass diesmal weder Kai Otterbach noch Rainer Noller mitgefahren sind, ob es in diesem Fall zum Sieg gereicht hätte, kann ich nicht sagen, aber die Lücke wäre auf jeden Fall nicht mehr so groß wie im Vorjahr gewesen“, analysierten Bäder/Hausch ihre Leistung.

Während die beiden mit dem BWM ziemlich unspektakulär, dafür jedoch „rund“ und auf den Geraden sehr schnell unterwegs waren, drückten Roland Macht und Robert Nikol (Gefrees/Scheßlitz) in ihrem weiß-blauen Mitsubishi Lancer Evo 9 auch in den Kurven mächtig aufs Gas. Auf 20:16,90 Minuten summierte sich die Zeitmessung. Knapp dahinter auf Platz drei landeten die als Favorit gehandelten Sandro Wallenwein/Marcus Poschner (Stuttgart/Lautrach) in einem Ford Fiesta Rallye 3 (20:17,40). Poschner, gebürtiger Merklinger und aktives MSC-Mitglied, hatte sich auf der Strecke den vorderen rechten Kotflügel demoliert, was jedoch keinen Einfluss auf die Fahrtauglichkeit hatte.

Bester MSC-Fahrer auf Platz neun

Auf Rang vier in einer Zeit von 20:28,6 Minuten kam MSC- Rallye-Urgestein Fritz Köhler mit Petra Hägele (Pommertsweiler) als Co-Pilotin. Der gelbe BMW von Köhler ist nicht nur optisch, sondern auch beim Sound – und Fahrstil – immer wieder ein Highlight für die Motorsportfans. Bester MSC-Fahrer war Florian Schwenker (Calw) mit Tobias Fritz (Bechtheim) auf dem Beifahrersitz, der seinen Citroen DS 3, sehr zur Freude der Zuschauer, auffallend aggressiv durch die Wertungsprüfungen peitschte und sich dafür am Ende mit Rang neun (21:09,30) belohnen konnte. Das zweite MSC-Gespann Morhard/Morhard nahm seinen Mitsubishi Lancer Evo nach Problemen an den Bremsen sicherheitshalber aus dem Rennen.

Crossfire mit knapp 300 PS

Eine absolute Rarität stellte der Crossfire von Thomas Schober dar. Er hat den ehemals mit über 400 PS ausgestatteten Rundstrecken-Boliden zu einem Rallye-Fahrzeug mit jetzt knapp 300 PS aufgebaut. „Ein Riesenfahrspaß, aber gewinnen kann man mit dem 1300 Kilogramm schweren Renner natürlich nicht“, räumte Schober ein.

Der Rundkurs in Altburg stand einmal mehr im Blickpunkt der Rallye, weil die Fahrzeuge zweimal und schnell hintereinander zu sehen sind. Für besondere Spannung sorgte hier MSC-Fahrer Florian Schwenker mit der Startnummer 36 und einer wilden Jagd auf das französische Team Aurelien Roux/Ines Schönthaler, zu dem er an der Brunnenkurve aufgefahren war.