Unser Kolumnist zeichnet aus gegebenem Anlass die verwandtschaftlichen Beziehungen Fürst Alberts nach Württemberg auf.

Stuttgart - Angesichts der historisch intimen Beziehungen zwischen Monaco und Württemberg möchten wir Son Altesse Sérénissime, unserer sehr vieler Leserinnen und Leser Herrn Vetter Albert Grimaldi, Fürst von Monaco, in der Heimat seiner schwäbischen Großmutter ein herzliches Willkommen entbieten.

 

Monseigneur werden womöglich nicht wissen, dass der Erbauer von Schloss Lichtenstein, Herzog Wilhelm I. von Urach, Graf von Württemberg (1810– 1869) anno 1863 in Monaco die Prinzessin Florestine von Monaco (1833–1897) geehelicht und diese daselbst den Herzog Wilhelm II. von Urach (1864–1928), späteren König von Litauen, zur Welt gebracht hat. Und dass sich der ob des Produktes seiner Lenden verzweifelte Fürst Albert I. (1848–1922) anno 1910 ernsthaft überlegte, ob er nicht besser statt seines völlig missratenen einzigen Sprösslings Louis (1870–1949), den hochbegabten Sohn seiner lieben Tante Florestine zu seinem Thronfolger bestimmen soll, was dann aber der Erste Weltkrieg verhindert hat.

Grace Kellys Mutter stammt aus Württemberg

Monseigneur hat aber möglicherweise von seiner lieben Frau Mama, der in Philadelphia geborenen, in Hollywood so erfolgreich gewordenen irisch-schwäbischen Co-Production Grace Kelly (1929– 1982), seit 1956 heiß geliebte Fürstin Gracia Patricia von Monaco, erfahren, dass ihre Mutter, die mit dem vom Maurermeister zum Multimillionär aufgestiegenen Iren John Brendan Kelly (1889– 1960) verheiratete Margaret Katherine Majer (1899–1990) eine waschechte Württembergerin war. Deren Ahnentafel ist zu entnehmen, dass die graziöse Gracia Patricia in ganz vielen Gemeinden des Landes ihre Vettern und Bäsle sitzen hat.

Und wie die ebenso fleißigen wie findigen Familienforscher und Genealogenkäpsele Prof. Dr. Günther Schweizer in Tübingen und Thilo Dinkel in Kirchheim unter Teck herausgebracht haben, hat unsere gute Grace sogar „Ahnengemeinschaft“ mit vielen der großen Geistesakrobaten der „Gelehrtenrepublik Schwaben“. So war und ist die ihrer partiell irischen Herkunft wegen gut kadolische Fürstin allein schon als Nachfahrin des als „schwäbischer Luther“ laufenden Reutlinger Reformators Matthäus Alber (1495–1570) unter anderem ein leibhaftiges Bäsle vom Schiller, Hegel, Uhland, Wilhelm Hauff und Wilhelm Maybach, Max Planck, Philipp Matthäus Hahn, und über seine Mutter Marianne von Grävenitz, auch eine Cousine Richard von Weizsäckers. Und unzähliger anderer mehr oder weniger hochintelligenter Landsleute.

Charlènes Vorfahren stammen aus Mecklenburg-Vorpommern

Dem umweltbewussten und sportbegeisterten Fürsten samt seiner südafrikanischen Gemahlin mit mecklenburg-vorpommerischem Migrationshintergrund wünschen wir einen harmonischen Verlauf des Staatsbesuchs im Ländle seiner Altvorderen, reichen Ehesegen und eine glückliche Heimkehr an seinen azurblauen Strand, in jenes Steuerparadies, wo so manches listige Landeskind seinen ansehnlichen Teil zum wachsenden Haushaltsloch der alten Heimat am Neckarstrand beiträgt.