Sie werden händeringend gesucht – Pflegekräfte in Krankenhäusern und Seniorenheimen. Ein Stuttgarter Prozess offenbart, dass auch die Coronapandemie zur Abzocke dienen kann.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Warum merkt so etwas ein Sachbearbeiter der Bundesagentur für Arbeit nicht? Corona-Kurzarbeit – ausgerechnet bei einer Vermittlungsfirma für händeringend gesuchte Pflegekräfte in Kliniken und Seniorenheimen? Offenbar ist das plausibel. Und so fließen über Monate 1,66 Millionen Euro Kurzarbeitergeld an eine Zeitarbeitsfirma für medizinisches Pflegepersonal mit Sitz in Waiblingen, bei der das Geschäft brummt. Seit Mittwoch beschäftigt sich die 11. Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts mit dem Fall – und blickt dabei in noch viel tiefere Abgründe.