Die Lokalmatadoren Köhler/Ferruggia sorgten bei den German Open Championships in Stuttgart für den erwarteten Erfolg, die Beteiligung am Tanzspektakel für Rekorde. Veranstalter und Tänzer freuten sich über herausragende Leistungen und begeisterte Fans.

Stuttgart - Sie haben es in den Tanz-Olymp geschafft. Claudia Köhler und Benedetto Ferruggia vom TSC Astoria Stuttgart feierten bei den German Open Championships (GOC) am Samstagabend im WDSF Grand Slam Standard ihren fünften Sieg in Folge. Das war auf dem größten Tanzturnier der Welt noch keinem Paar gelungen und macht den Triumph historisch.

 

„Das ist ein fantastisches Gefühl. Alles ist genauso aufgegangen, wie wir es uns erhofft haben“, sagte Claudia Köhler nach dem Turnier im Stuttgarter Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle. Eine große Überraschung bedeutete der Erfolg des zweimaligen Welt-, vierfachen Europa- und fünffachen Deutschen Meister-Paares zwar nicht, der Jubel des begeisterten Publikums war aber dennoch groß. Auf Rang zwei schafften es Emanuel Valeri/Tania Kehlet (Dänemark), Dritte wurden Simone Segatori/Annette Sudol (TSC Astoria Stuttgart).

Keine Überraschungen

Auch bei der Europameisterschaft im Boogie-Woogie blieb eine Überraschung aus. Die Paare aus Skandinavien dominierten den Wettkampf deutlich. Die amtierenden Weltmeister aus Norwegen, Thorbjorn Solvoll Urskog/Susanne Barkhald, holten sich den EM-Titel vor den beiden schwedischen Paaren Pontus Persson/Isabella Gregorio und Jonathan Haug/Elin Hellberg.

In der Klasse WDSF Grand Slam Latein gewann das russische Paar Andrej Saitsew/Anna Kutsminskaya am Freitagabend Gold vor Aniello Langella/Khrystina Moshenska (Italien) und Martino Zanibellato/ Michelle Abildstrup (Dänemark). Am Dienstag hatten Maxim Stepanow und Viktoria Konstantinowa (Schwarz-Weiß-Club Pforzheim) in der Klasse Jugend Latein den Europameister-Titel geholt.

Russland führt im Medaillenspiegel

Insgesamt führte am Ende des fünftägigen Turniers Russland unangefochten den Medaillenspiegel der 26. GOC mit neunmal Gold sowie je zwölfmal Silber und Bronze an. Gastgeber Deutschland (6/4/5) landete auf Platz zwei. „Aber wir sind zufrieden“, sagte der Präsident des Deutschen Tanzsportverbandes, Franz Allert, am Samstagabend. Insgesamt schafften es 24 Nationen auf das Podest. „Das zeigt die positive Entwicklung im Tanzsport“, erklärte Allert. „Das Ziel ist aber natürlich schon, dass Deutschland irgendwann wieder auf Platz eins kommt.“

2450 Paare aus 56 Nationen gingen in diesem Jahr in Stuttgart insgesamt 5300 Mal an den Start. Damit schrieben die GOC erneut Rekordzahlen. Die German Open Championships seien bei Tanzpaaren und Funktionären fest eingeplant, stellte GOC-Geschäftsführer Wilfried Scheible nach dem Turnier fest. „Das wollten wir all die Jahre erreichen. Unser langer Atem hat sich bewährt.“